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Freitag, 17. Mai 2024

1. Halbjahr:
Grüner Strom über 57 Prozent


[4.7.2023] Die Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2023 weist nach Berechnungen des Fraunhofer ISE einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 57,7 Prozent auf.

Die Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2023 weist einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 57,7 Prozent auf. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2023 vorgestellt, die aus der Datenplattform Energy-Charts hervorgehen. Mit einem Anteil von 57,7 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung – also dem Strommix, der aus der Steckdose kommt – lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energien deutlich über dem Vorjahr (51,8 Prozent). Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag bei 55,5 Prozent. Solar- und Windenergieanlagen speisten gemeinsam 97 Terawattstunden (TWh) in das öffentliche Netz ein, gegenüber 99 TWh im ersten Halbjahr 2022. Die Stromproduktion aus Braunkohle (minus 21 Prozent), Steinkohle (minus 23 Prozent), Erdgas (minus vier Prozent) und Kernenergie (minus 57 Prozent) ging dagegen zurück.
Im ersten Halbjahr 2023 war eine Normalisierung der Energiepreise zu beobachten: Der Erdgaspreis und der Börsenstrompreis sind wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg gesunken, lagen aber noch über den Preisen von 2021. Die Auswirkungen des AKW-Ausstiegs mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 im April 2023 sind gut verkraftet worden. Faktoren wie die zunehmende Produktion aus erneuerbaren Quellen, das Wetter und die gestiegene Produktion in den europäischen Nachbarländern wirken sich deutlich stärker auf den Strompreis aus als die Abschaltung der drei AKWs. Die fehlenden 30 TWh der abgeschalteten Reaktoren wurden durch geringeren Verbrauch, verringerte Exporte, gesteigerte Importe sowie den Zubau von Solar- und Windkapazität kompensiert.
Die Last lag im ersten Halbjahr bei 234 TWh (1. Halbjahr 2023: 250 TWh) und setzt damit den sinkenden Trend fort. Die Stromproduktion sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 von 252 TWh auf 225 TWh. Der Export von Elektrizität nach Frankreich ging zurück, nachdem die französischen Atomreaktoren wieder ans Netz gegangen sind. Der Export nach Österreich und in die Schweiz sank aufgrund der höheren Eigenerzeugung und des geringeren Verbrauchs der Länder. Im ersten Quartal 2023 wurde mehr Strom als üblich importiert, weil die Strompreise in den Nachbarländern günstig waren.
Die Windenergie war die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energiequelle. Windenergieanlagen produzierten in der ersten Jahreshälfte 2023 67 TWh und lagen damit leicht über dem ersten Halbjahr 2022 (circa 68 TWh). Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr circa 30 TWh in das öffentliche Netz ein, eine leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 31 TWh, für den Hauptsächlich der schwache März verantwortlich war. Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr 9,3 TWh und lag damit über dem Vorjahr mit 8,2 TWh. Die Stromerzeugung aus Biomasse ist mit 21 TWh auf dem Niveau des Vorjahrs.
In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2023 auf 130 TWh, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 131 TWh. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, das heißt dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei circa 57,7 Prozent und damit deutlich über dem ersten Halbjahr 2022 (51,8 Prozent). (ur)

https://www.ise.fraunhofer.de

Stichwörter: Windenergie, Photovoltaik, Bioenergie, Wasserkraft, Fraunhofer ISE

Bildquelle: Fraunhofer ISE

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