[23.12.2020] Im Jahr 2020 wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur nur 2.672 MW für Windenergie an Land bezuschlagt. Das sind 1.188 MW weniger als möglich gewesen wäre und beweist das weiterhin schwierige Umfeld für diese erneuerbare Energieform.
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der Ausschreibung zum Gebotstermin 1. Dezember 2020 bekannt gegeben. „2020 wurden insgesamt 3.860 Megawatt Wind an Land ausgeschrieben, aber nur 2.672 MW bezuschlagt. 1.188 MW verlorenes Volumen lasten als schwere Hypothek auf der Energiewende“, erklärt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. Die erstmalige Überzeichnung einer Ausschreibung im laufenden Jahr war erwartet worden. Die Ursache liegt nach Angaben des Verbandes in dem positiven Trend bei Genehmigungen, die sich die Branche in den zurückliegenden Monaten hart erarbeitet habe. Noch mehr Genehmigungen wären möglich, wenn der Bundesgesetzgeber die Aufgabenliste Wind an Land endlich umsetzen würde. Eine Anpassung der Abstände um die Drehfunkfeuer an internationalen Maßstäbe wäre als „low-hanging fruit" beispielsweise sofort umsetzbar. Der zweite Aspekt, der zu einer starken Bewerberzahl geführt habe, dürften die Unsicherheiten zu den Regelungen ab 1. Januar 2021 gewesen sein. Dadurch nahmen Projekte teil, die erst unmittelbar vor dem Stichtag genehmigt wurden. Die Projektträger versuchten so, noch unter die planbaren Regelungen des EEG 2017 zu gelangen.
„Das Netzausbaugebiet hat zum zweiten Mal blockierend gewirkt. Schon anlässlich der Ausschreibung zum Gebotstermin 1. Oktober 2020 wurden hier nicht alle eingereichten Projekte berücksichtigt. Es ist gut, dass dieses im kommenden Jahr nicht mehr greift und damit die Projekte in den norddeutschen Ländern nicht weiter ausgebremst werden. Gleichzeitig begrüßen wir, dass das Erneuerbare Energien Gesetz 2021 einen klaren Impuls für einen stärkeren Ausbau in den süddeutschen Bundesländern gibt", sagt Hermann Albers weiter.
(ur)
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