[23.6.2017] Am kommenden Samstag wird in Gemünden das tausendste Windrad in Hessen offiziell eingeweiht. Betreiber sind der Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Stadtwerke Frankenberg sowie eine kommunale Gesellschaft aus Bad Wildungen. Auch Bürger können sich beteiligen.
Der Ausbau der Windenergie in Hessen hat einen weiteren Meilenstein erreicht. „In Hessen drehen sich jetzt eintausend Windräder und produzieren vor Ort kohle- und atomfreien Strom“, erklärt Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir haben in den letzten drei Jahren eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd hingelegt.“ Wie das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung meldet, wird Minister Al-Wazir das tausendste Windrad am Samstag (24. Juni 2017) im nordhessischen Gemünden einweihen.
Der erst kürzlich angeschlossene Windpark besteht aus insgesamt sieben Windenergieanlagen mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt 16,8 Megawatt. „Der Windpark versorgt damit rund 9.000 Haushalte in der Region Waldeck-Frankenberg mit Strom“, so Al-Wazir. Betreiber des Windparks sind der Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Stadtwerke Frankenberg sowie eine kommunale Gesellschaft aus Bad Wildungen. Etwa 20 Prozent der Anteile werden zudem für eine regionale Bürgerbeteiligung zur Verfügung gestellt. Al-Wazir: „Der Windpark ist damit vorbildlich in der Region verankert. Das ist ein echtes Mitmach-Projekt.“ Das Investitionsvolumen belaufe sich auf insgesamt 35 Millionen Euro. Der Windpark in Gemünden steht laut Minister Al-Wazir exemplarisch für dutzende Projekte, die mittlerweile Jahr für Jahr in Hessen realisiert würden. Außerdem betonte der Minister das Ziel der Landesregierung, den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben: „Wir werden bei unserem Engagement nicht locker lassen. Die Energiewende ist die wichtigste Aufgabe unserer Generation.“
Bekenntnis zur Windkraft
Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte die Errichtung der tausendsten Windkraftanlage in Hessen. Werner Neumann, Mitglied im Landesvorstand und energiepolitischer Sprecher des BUND, bekräftigte: „Ohne Windkraftausbau geht es nicht. Windenergie ist ein wesentlicher Bestandteil für den Klimaschutz und der Kampf gegen den Klimawandel dient auch dem Natur- und Artenschutz.“
Mögliche Konflikte mit dem Arten- und Biotopschutz sieht der Verband laut einer aktuellen Pressemeldung durch die klare Trennung von Windkraftvorranggebieten und Windkraftausschlussgebieten durch entsprechende Vorgaben in den Regionalplänen minimiert. Neumann: „Mit der von allen Parteien und zahlreichen Verbänden einschließlich des BUND im Hessischen Energiegipfel getroffenen Entscheidung, die Windenergie auf zwei Prozent der Landesfläche zu konzentrieren, wurde die maßgebliche Voraussetzung für den Interessenausgleich geschaffen.“
Als ärgerlich bewertet der BUND Hessen die Haltung der FDP. Er wirft den Liberalen vor, gegen den Windkraftausbau zu polemisieren, den Menschen Sand in die Augen zu streuen und weiter auf schmutzigen Kohlestrom zu setzen. Neumann: „Wir lassen uns vom Fraktionsvorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion, René Rock, nicht vereinnahmen. Seine Behauptung, dass in ganz Hessen Bürgerinitiativen, Naturschutzverbände und Gemeinden gegen den Windkraftausbau kämpfen, trifft auf den BUND Landesverband Hessen, der ein gesetzlich anerkannter Naturschutzverband ist, nicht zu und wird von uns deutlich zurückgewiesen.“
(me)
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