[21.5.2015] Schleswig-Holsteins erste Power-to-Gas-Anlage ist in Betrieb genommen. Der so genannte Lückenfüller soll überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien für die Wasserstoff-Elektrolyse nutzen.
GP JOULE hat in der Gemeinde Reußenköge in Nordfriesland die erste Ausbaustufe des so genannten Stromlückenfüllers in Betrieb genommen. Mit dieser Power-to-Gas-Anlage und dem dazugehörigen Konzept lassen sich laut Unternehmensangaben zunehmende Schwankungen im Stromnetz ausgleichen. Zunächst gehen vier PEM-Elektrolyseure mit jeweils fünf Kilowatt Leistung ans Netz – 16 baugleiche PEM-Elektrolyse-Stacks aus dem Hause GP JOULE werden folgen. Damit wird die Power-to-Gas-Anlage über eine Gesamtleistung von 200 Kilowatt verfügen. Es ist die erste Power-to-Gas-Anlage in Schleswig-Holstein. „Mit dem Stromlückenfüller haben wir eine entscheidende Voraussetzung geschaffen, um in Zukunft unsere Energie ausschließlich aus klimafreundlichen regenerativen Quellen zu beziehen“, sagt GP-JOULE-Geschäftsführer Ove Petersen. „Je nach Wetterlage haben wir im Norden oft zu viel Wind- und Sonnenenergie, während andernorts Energie gebraucht wird. Dort liefern dann häufig klimaschädliche Kohlekraftwerke den Strom. Mit der Speichertechnologie sind wir in Zukunft nicht mehr abhängig von Wind und Wetter.“ Der Stromlückenfüller wandelt mithilfe der PEM-Elektrolyse Strom in Wasserstoff um. Bei Bedarf kann der Wasserstoff zusammen mit Biogas in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) wieder verstromt und ins Stromnetz eingespeist werden. Bei der Umwandlung in Wasserstoff fällt zudem Wärme an, die über Nahwärmenetze zum Heizen genutzt werden kann. Der gewonnene und gespeicherte Wasserstoff kann auch in der Industrie oder zum Antrieb von Wasserstofffahrzeugen eingesetzt werden.
(ma)
http://www.gp-joule.de
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