BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Sonntag, 30. Juni 2024

Kreis Goslar:
Modellprojekt zur Abwärmenutzung


[12.12.2018] Ein Modellprojekt zur Nutzung von industrieller Abwärme unter anderem in öffentlichen Einrichtungen will im kommenden Jahr der Kreis Goslar umsetzen. Dazu wird unter anderem ein digitales Abwärme- und Energieressourcenportal aufgebaut.

Kreis Goslar erhält Förderbescheid für ein Modellvorhaben zur Abwärmenutzung. Für sein Modellprojekt „Innovatives Abwärme/Ressourcenkataster für Wirtschaftsförderung, Regionalentwicklung und Klimaschutz“ hat der Kreis Goslar jetzt einen Förderbescheid des Landes Niedersachsen in Höhe von rund 122.000 Euro erhalten. Zur Modellregion zählen auch die Kreise Wolfenbüttel und Northeim.
Das Projekt soll 2019 angestoßen werden und zielt nach Angaben des Kreises Goslar darauf ab, die bei produzierenden Unternehmen entstehende Abwärme, die gegenwärtig ungenutzt in der Atmosphäre verpufft, nachhaltig für benachbarte Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen nutzbar zu machen. In einem ersten Schritt soll die bislang ungenutzte Energie in einem digitalen Abwärme- und Energieressourcenportal über Unternehmensbefragungen erfasst werden, um einen Überblick über die vorhandenen Energieressourcen in der Region zu erhalten. In einem zweiten Schritt sollen dann über die Analyse von Wirtschaftlichkeits- und Wirkradien mit Unterstützung von Wirtschaftsförderung, Energieagenturen und Hochschulen konkrete Maßnahmen zur gemeinsamen Wärme- und Energienutzung abgeleitet und umgesetzt werden. Das Unternehmen IP Syscon übernimmt als Konsortialpartner die Aufgabe der räumlichen Datenaufbereitung und Analyse von Abwärme- und Wärmebedarfsinformationen, sowie den Aufbau des Abwärme- und Ressourcenportals, worüber die erfassten Daten vorgehalten, ausgewertet, visualisiert und aktualisiert werden können.
„Das Projekt hat Leuchtturmcharakter und kann – eine erfolgreiche Umsetzung vorausgesetzt – nicht unerheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen“, unterstreicht Thomas Brych, Landrat des Kreises Goslar, die Bedeutung des Vorhabens.
Positiv hervorzuheben sei, dass sich auch die Bürger an dieser nachhaltigen Energienutzung beteiligen könnten, lobte die niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Birgit Honé. „Die Pläne, die generalisierten Analyseergebnisse im Internet zu veröffentlichen, haben das Potenzial, die Energiewende auch in der unmittelbaren Nachbarschaft voranzubringen. Die gemeinsame Nutzung von Energie durch Unternehmen und Privatpersonen ist hierfür ein zukunftsweisender Beitrag“, so die Einschätzung der Ministerin.
Das Modellprojekt in den Kreisen Goslar, Wolfenbüttel und Northeim ist zunächst auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegt und hat exemplarischen Charakter. Die Übertragung auf andere Landkreise und eine Implementierung in der Region sind jedoch die erklärte Zielsetzung. (bs)

http://www.landkreis-goslar.de
http://www.ipsyscon.de

Stichwörter: Klimaschutz, IP SYSCON, Kreis Goslar, Abwärme, Kataster

Bildquelle: Landkreis Goslar

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Klimaschutz

Brandenburg: Start einer Online-Beteiligung
[24.6.2024] Vom 25. Juni bis zum 15. Juli haben in Brandenburg Bürgermeister, Landräte, Amtsdirektoren und Klimaschutz-Manager die Möglichkeit, in einer Umfrage und einem Dialogbereich ihre Bedarfe und Erfahrungen mitzuteilen. mehr...
Metropolregion Nürnberg: Emissionen müssen schneller sinken
[14.6.2024] Die Metropolregion Nürnberg hat ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 um ein Drittel reduziert. Dies reicht jedoch nicht aus, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Die CO2-Reduktion muss von derzeit 3,7 auf 5,1 Prozent pro Jahr gesteigert werden. mehr...
Bilanz zu Treibhausgas-Emissionen in der Metropolregion Nürnberg vorgestellt.
Schleswig-Holstein: Fahrplan zur Klimaneutralität
[12.6.2024] In Schleswig-Holstein haben sich die Stadtwerke Flensburg, Kiel und Neumünster sowie das Energiewendeministerium jetzt auf einen gemeinsamen Fahrplan zur Transformation der Energieproduktion geeinigt. Damit wollen sie das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 erreichen. mehr...
Baden-Württemberg: Landesgebäude sparen Energie
[6.6.2024] Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg 359 Maßnahmen zur Energieeinsparung und Emissionsminderung an landeseigenen Gebäuden umgesetzt. Dazu zählen Maßnahmen zur besseren Wärmedämmung, zur Optimierung technischer Anlagen, LED-Beleuchtung, Photovoltaikanlagen und Heizungserneuerungen. mehr...
Hamburg: Museen reduzieren CO2-Verbrauch
[6.6.2024] Das Hamburger Projekt Elf zu Null kann zwei Jahre nach seinem Start erste Erfolge verzeichnen. In ihm haben sich vor zwei Jahren elf Kultureinrichtungen zusammengetan, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. mehr...
Auch die Hamburger Kunsthalle konnte ihre Treibhausgasemissionen reduzieren.