[1.11.2016] Investitionen in eine Meeresfischzuchtanlage und Misswirtschaft brachten die Stadtwerke Völklingen in Schieflage. Jetzt ist der Turnaround gelungen.
Vor gut einem Jahr machten die Stadtwerke Völklingen bundesweit Schlagzeilen. Durch Investitionen in eine Meeresfischzuchtanlage und Misswirtschaft hatte der städtische Konzern Schulden in Millionenhöhe angehäuft. Die finanzielle Situation war mehr als prekär: Über 20 Millionen Euro hatte der Versorger in das Großprojekt versenkt, schwere Management-Fehler und Misswirtschaft wurden offenbar.
Nun melden die Stadtwerke Völklingen, dass der Turnaround geglückt ist. Geschäftsführer Michael Böddeker berichtete auf einer Bilanzpressekonferenz am Donnerstag vergangener Woche (27. Oktober 2016), dass zahlreiche Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden seien. „Wir haben inzwischen gut 90 Prozent der Vorgaben aus dem Sanierungsgutachten umgesetzt und die Kapitaldienstfähigkeit des Konzerns wieder erlangt“, sagte Böddeker vor den Pressevertretern. Der Geschäftsführer erläuterte die Details: Durch Personalabbau spart der kommunale Versorger gut 1,1 Millionen Euro jährlich, Einsparungen in Höhe von 1,3 Millionen Euro pro Jahr resultieren aus der Neuausrichtung des öffentlichen Nahverkehrs. Hohe Einsparungen erzielt der Stadtwerke-Konzern künftig auch durch Optimierung des Fuhrparks sowie der Material- und Sachkosten. Zusammen mit effizienzsteigernden Maßnahmen im Netz und beim Vertrieb sowie einer Neuordnung der Geschäftsbesorgung kommen hier nach Angaben von Böddeker rund 800.000 Euro zusammen.
„Im Restrukturierungskonzept ist ein Gesamt-Zieleffekt von rund 3,4 Millionen Euro definiert, Mitte August hatten wir Maßnahmen mit einem nachhaltigen Einspar-Effekt von gut drei Millionen Euro realisiert. Was jetzt noch zu tun ist, ist geplant und terminiert. Noch ein paar Monate, dann haben wir auch das geschafft“, sagte Böddeker. Der Stadtwerke-Geschäftsführer gab sich optimistisch: „Wir werden die Unwägbarkeiten vollends aus dem Weg räumen und die Zukunft so gestalten, dass Konzern und Stadt langfristig etwas davon haben.“ Dazu zählen für ihn beispielsweise Investitionen in erneuerbare Energien, clevere Energiedienstleistungen, Unterstützung von Start-ups, Elektromobilität und der Aufbau einer Smart City.
(al)
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