[26.3.2015] Laut einer aktuellen Studie spielen dezentrale Batteriespeicher eine immer wichtigere Rolle im deutschen Strommarkt. Sie sollten daher verstärkt auf Systemdienlichkeit ausgelegt werden, fordert der Bundesverband Erneuerbare Energie.
Dezentrale Batteriespeicher unterstützen die Integration erneuerbarer Energie in das Stromsystem. Bereits jetzt nutzen mehr als 15.000 Haushalte in Deutschland mithilfe intelligenter Speicher Solarstrom. In Zukunft werden sie immer bedeutender. Zu diesem Schluss gelangt eine Studie der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) und der Hannover Messe. „Batteriekraftwerke stellen bereits heute Regelleistung bereit, die bisher maßgeblich von konventionellen Kraftwerken erbracht wurde“, erklärt Michael Sterner, Professor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. „Auch dezentrale Batteriespeicher sind in Kürze soweit und können einzeln oder im Verbund Verantwortung für einen stabilen Netzbetrieb übernehmen.“ Um das vorhandene Potenzial vollständig zu erschließen, seien die Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen.
Nachfrage steigt
Laut BEE helfen Batteriespeicher dabei, Spannung und Netzfrequenz konstant zu halten, Engpässen vorzubeugen und eine Abregelung erneuerbarer Energien zu verhindern. Für den künftigen Strommarkt sollten sie daher als wichtige Flexibilitätsoption noch stärker als bisher auf Systemdienlichkeit ausgelegt werden. Damit können sie auch einen wichtigen Beitrag zur gesicherten Leistung erbringen. „Nun müssen die relevanten Märkte für Systemdienstleistungen geöffnet werden, um den vollen Wert der Batteriespeicher für Wirtschaft und Haushalte zu heben“, sagt BEE-Geschäftsführer Hermann Falk. Auch für viele Betreiber von Photovoltaikanlagen werden Batteriespeicher zunehmend interessant. „Eigenverbrauch und netzdienliches Speichern von Solarstrom passen zusammen. Die im Batterieförderprogramm der Bundesregierung festgelegte Netzdienlichkeit sollte fortgeschrieben und weiterentwickelt werden“, sagt Professor Bernd Engel, Sprecher der Arbeitsgruppe Netzfragen im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Nach Angaben des BSW-Solar sind im vergangenen Jahr die Preise von Batteriespeichern um durchschnittlich 25 Prozent gesunken. Seit Mai 2013 werden kleine Batteriespeicheranlagen durch ein Programm der KfW-Bank gefördert, das bereits Anreize zur Netzdienlichkeit enthält. Dadurch sei die Nachfrage nach Speichern sprunghaft gestiegen.
(ma)
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