[20.3.2024] In Rech und Altenahr im Ahrtal wurde ein kaltes Nahwärmenetz errichtet, das oberflächennahe Geothermie nutzt, um Haushalte zu versorgen. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Projekt finanziell und erweitert die Förderung, um weitere Gebäude anzuschließen.
In den Ortsgemeinden Rech und Altenahr im Ahrtal wurde jetzt ein kaltes, passives Nahwärmenetz errichtet. Wie das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität mitteilt, nutzt das Netz oberflächennahe Geothermie mittels Erdsonden zur Wärmeversorgung der angeschlossenen Haushalte. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Ortsgemeinde Rech dabei mit bis zu 1,8 Millionen Euro. Diese Förderung wurde zwischenzeitlich vom Umweltministerium nochmals um rund 120.000 Euro aufgestockt, um weitere acht Gebäude anschließen zu können. Derzeit können in Rech 36 Haushalte mit Nahwärme versorgt werden.
Wichtige Zukunftsinvestition
Tim Gemünden, Geschäftsführer der GTR Gebäudetechnik Rheinstraße erläutert: „Hier im Ahrtal wird mit kalten Nahwärmenetzen eine wichtige Investition in die Zukunft geschaffen. Gemeinsam mit Professor Thomas Giel von der Hochschule Mainz als wissenschaftlichem Berater haben wir kalte Nahwärmenetze entwickelt und immer weiter optimiert. Insbesondere wenn man wie hier Geothermie mit Photovoltaik kombiniert, erreicht man bei der Energieversorgung einen sehr hohen Grad der Unabhängigkeit. Zudem punkten kalte Nahwärmenetze mit niedrigen Betriebskosten, was gerade in Zeiten steigender Energiepreise ein wichtiger Faktor ist. Für die Gebäudenutzer bietet Geothermie darüber hinaus den Vorteil, dass sowohl umweltfreundlich geheizt, als auch im Sommer passiv gekühlt werden kann.“
Keine Dämmung erforderlich
Aufgrund der niedrigen Temperaturen der Umweltwärme seien die Wärmeverluste in kalten Nahwärmenetzen vernachlässigbar. Eine Dämmung der Rohrleitungen oder aktive Komponenten wie Pumpen seien nicht erforderlich. Dadurch sei diese Art der Nahwärme besonders effizient. In Rech sollen in den ersten beiden Ausbaustufen 53 Wärmeabnehmer angeschlossen werden. Das bedeutet eine Einsparung von rund 670 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr.
„Umso erfreulicher ist es, dass neben Marienthal weitere Ahrtal-Kommunen wie Dernau, Mayschoß und Hönningen und auch Bad Breisig klimafreundliche Nahwärmelösungen entwickeln. Das Klimaschutzministerium wird auch in Zukunft Nahwärmeversorgungskonzepte im Ahrtal und in ganz Rheinland-Pfalz passgenau unterstützen. Sei es durch die Finanzierung von Beratungsleistungen oder auch durch Landesförderprogramme“, versprach die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen).
(th)
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