[24.7.2023] In Potsdam kann Erdwärme für die Wärmeversorgung genutzt werden. Eine Probebohrung ergab, dass eine Geothermieanlage doppelt so viel Energie liefern kann wie erwartet.
Eine Tiefengeothermiebohrung im Stadtgebiet von Potsdam hat deutlich bessere Ergebnisse geliefert als erwartet. Wie die Energie- und Wasserversorgung Potsdam (EWP) mitteilt, ist eine mehr als doppelt so hohe Leistung der Geothermieanlage möglich als ursprünglich prognostiziert. Die Tests hätten eine Leistung von mehr als vier Megawatt ergeben, während zuvor nur mit bis zu zwei Megawatt gerechnet worden sei. Damit sei nicht nur die geplante Versorgung von rund 700 Wohneinheiten in einem neuen Stadtquartier möglich, sondern es könne auch überschüssige Wärme in das Potsdamer Fernwärmenetz eingespeist werden. Demnach kann die Tiefengeothermieanlage bis zu 6.900 Haushalte mit Wärme versorgen.
Die EWP hat nach eigenen Angaben rund 20 Millionen Euro in das Geothermieprojekt investiert, obwohl nicht absehbar war, ob sich die unterirdischen Gesteinsschichten tatsächlich für eine geothermische Nutzung in der erforderlichen Leistung eignen. EWP-Geschäftsführerin Christiane Preuß erklärte: „Das ist angesichts des Risikos, das unser Haus mit diesem Projekt eingegangen ist, eine sehr erfreuliche Nachricht. Das Ergebnis zeigt, Tiefengeothermie ist eine Lösung für Potsdam. Deshalb wollen wir weitere Projekte umsetzen.“
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) kommentierte die Ergebnisse so: „Auf der Grundlage dieser Daten kann die Tiefengeothermie zu einem zentralen Baustein unserer zukünftigen Wärmeversorgung werden. Damit kommen wir unserem Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, einen großen und wichtigen Schritt näher.“
(al)
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Bildquelle: Stadtwerke Potsdam