[15.6.2021] Die Wuppertaler Stadtwerke wollen als kommunaler Infrastrukturdienstleister mehr Daseinsvorsorge für eine digitale und klimaneutrale Zukunft bereitstellen.
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW), Energieversorger und Betreiber von Busnetz und Schwebebahn in der bergischen Großstadt Wuppertal mit 360.000 Einwohnern, definieren ihre Rolle neu. Die Unternehmensgruppe, die neben der Energieversorgung und dem Nahverkehr auch das städtische Kanalnetz und die Entsorgung unter ihrem Dach vereint, ist entschlossen, für sich und die Stadt Wuppertal die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und den Klimaschutz lokal voranzutreiben. Das berichten die WSW. Beide Themen haben absolute Priorität in der zukünftigen Ausrichtung. „In allen unseren Geschäftsfeldern haben wir bereits hervorragende Beispiele. Neben der Weiterentwicklung und Identifikation von Innovationsfeldern liegt die Herausforderung in einer intelligenten und übergreifenden Verknüpfung für den Kunden“, sagt der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach. Ein hervorragendes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der WSW Tal.Markt, der weltweit erste Blockchain-basierte Online-Handelsplatz für regionalen Ökostrom, oder auch die neue lokale Plattform Bliggit. Obwohl die App erst seit wenigen Monaten auf dem Markt ist und die Zeit von der Pandemie geprägt ist, haben sich bereits mehr als 25.000 User angemeldet.
Beim Klimaschutz spielt in Wuppertal die Fernwärme eine große Rolle. Haupterzeuger ist das Müllheizkraftwerk der Konzerntochter Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG). Die WSW arbeiten aktuell in Kooperation mit der Stadt an der Erweiterung des Netzes in der Elberfelder Innenstadt. Rund 30 Millionen Euro sollen hier bis 2030 in die Fernwärme investiert werden. Ziel ist es, im Zentrum Elberfelds eine flächendeckende Nutzung klimaschonender Wärme zu erreichen. Im ÖPNV setzen die WSW auf klimafreundliche Antriebstechnik und innovative Projekte. Der Einsatz der ersten zehn Wasserstoffbusse im vergangenen Jahr war der Einstieg in den emissionsfreien ÖPNV in Wuppertal. Weitere zehn Busse mit Brennstoffzellen-Technologie kommen in diesem Jahr dazu. Den Wasserstoff für den Busbetrieb stellen die WSW im Konzernverbund mit einer eigenen Anlage selbst her – unter Nutzung des Stroms aus der Müllverbrennung. Weiter wird seit Herbst 2020 ein digitaler Abholservice per App mit elektrischen London Cabs als On-Demand-System angeboten. Im September 2021 wollen die WSW eine umfassende Klimaschutzstrategie vorstellen, die neben der Energieversorgung auch die Mobilität und die Lade-Infrastruktur integriert. Auch die Digitalisierung treiben die WSW in Wuppertal voran. Nach der Busflotte sollen auch die Innenstädte und 2022 die Schwebebahn mit öffentlichem WLAN ausgestattet werden. Darüber hinaus bauen die WSW ein flächendeckendes LoRaWAN-Netz.
(ur)
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Bildquelle: Stefan Tesche-Hasenbach