[11.1.2018] In Hannover ist der Startschuss für eine Wärmewende gefallen. Die Stadtwerke Hannover (enercity) binden ab 2019/2020 eine Müllverbrennungsanlage in das Fernwärmenetz ein.
Bis zum Jahr 2035 wollen die Stadtwerke Hannover (enercity) die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbarer Energie gewinnen. Die Abwärmenutzung aus der thermischen Abfallverwertungsanlage von Energy from Waste (EEW) im Stadtteil Lahe soll einen zentralen Beitrag dazu leisten (
wir berichteten). Nun haben beide Unternehmen einen Wärmeliefervertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren mit der Option auf eine zeitlich befristete Verlängerung unterzeichnet. In das Projekt werden enercity und EEW nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro investieren.
Mit dem Anschluss der Anlage ans Fernwärmenetz, geplant zur Heizperiode 2019/20, wächst laut enercity die für Hannover auf Basis erneuerbarer Energien gewonnene Wärmemenge auf bis zu 300 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr an. Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung der EEW-Unternehmensgruppe, erläutert: „Die Energie aus Abfallverwertung ist erneuerbar, weil der Anteil im Abfall enthaltener organischer Stoffe 50 Prozent beträgt. Aus diesem organischen Anteil erzeugte Energie ist grüne Energie.“ Gemäß Energieeinsparverordnung könne diese dazu genutzt werden, den gesetzlich geforderten Anteil regenerativer Heizenergie von Gebäuden zu steigern.
Die Fernwärme aus der Müllverbrennungsanlage verdrängt nach Angaben von enercity den Einsatz von Kohlekraft und erziele damit jährlich eine CO2-Einsparung von bis zu 45.000 Tonnen. enercity-Vorstandschefin Susanna Zapreva erklärt: „Dieses neue Fernwärmeprojekt ist der Startschuss für eine umfassende Wärmewende in Hannover. Wir wollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und damit auf einen möglichen Kohleausstieg Deutschlands vorbereitet sein.“
(al)
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Bildquelle: EEW Energy from Waste