[16.10.2017] Nur rund 200 Biogasanlagen wurden im vergangenen Jahr neu gebaut. Die Betreiber investieren derzeit eher in die Flexibilisierung ihrer Anlagen.
Der Fachverband Biogas hat vergangene Woche (12. Oktober 2017) die Branchenzahlen für das Jahr 2016 vorgestellt. Demnach sind im vergangenen Jahr 205 neue Biogasanlagen ans Netz gegangen. In der Summe kommen diese Anlagen auf eine Leistung von 45 Megawatt (MW), wobei 37 MW arbeitsrelevant sind, also tatsächlich Strom erzeugen, und acht MW überbaut, also flexibel eingesetzt werden. Horst Seide, Präsident des Fachverbands, erläutert: „Insgesamt ist das Wachstum bei den Neuanlagen im Vergleich zu früheren Jahren nach wie vor sehr gering. Zum Glück investieren viele Betreiber in die Flexibilisierung ihrer Anlagen. Diese Investitionen wie auch das Exportgeschäft ermöglichen den Anlagenbauern derzeit das Überleben.“
Investitionen in die Flexibilisierung spiegeln sich nach den Worten von Seide im Leistungszubau der bestehenden Anlagen wider. Dies zeige sich durch Zusatzinvestitionen in Gasspeicherkapazitäten und BHKW-Leistung. Insgesamt hätten die Bestandsanlagen eine zusätzlich überbaute Leistung von 175 MW installiert. Zusammen mit den Neuanlagen bedeutet das für die Biogasbranche einen Zubau von 219 MW, wovon 183 MW flexibel und damit ohne eine Erhöhung der erzeugten Strommengen betrieben werden.
Seide weist darauf hin, dass Biogasanlagen jedes Jahr CO2-Emissionen in Höhe von 20 Millionen Tonnen einsparen. Er fordert: „Wenn wirklich, wie von der Kanzlerin versichert, alles dafür getan werden soll, die Klimaziele zu erreichen, müssen in den Koalitionsvereinbarungen Maßnahmen vereinbart werden, die einen klaren Pfad zur CO2-Vermeidung durch Biogas festlegen.“
(al)
http://www.biogas.orgBiogas-Branche: Zahlen 2016 und Prognose der Branchenentwicklung 2017 (PDF, 284 KB) (Deep Link)
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