[21.10.2014] Rund 140 Millionen Euro investiert die Kommunale Netze Eifel (KNE) in ein Pilotprojekt für eine zukunftsfähige Energie- und Wasserversorgung. Die rheinland-pfälzische Landesregierung fördert das Vorhaben mit rund 25 Millionen Euro.
Eine sichere und moderne Versorgung mit Wasser, Energie und Telekommunikationsdiensten zu guten Konditionen, die gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leistet – dieses ambitionierte Ziel setzt sich das Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“. Geplant wird das Vorhaben von der Kommunale Netze Eifel (KNE), einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) des Eifelkreises Bitburg-Prüm und der Stadt Trier. Kernstück des Verbundsystems ist der Bau einer neuen, rund 80 Kilometer langen Leitungstrasse für Trinkwasser, Strom, Erdgas, Biogas und Telekommunikation. Nach Angaben der Stadtwerke Trier sind dafür bis zum Jahr 2022 Investitionen in Höhe von rund 140 Millionen Euro vorgesehen. Die Trasse soll künftig von der nördlichen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bis nach Trier im Süden verlaufen. Der Bau könne Ende 2015 beginnen. Wie die Stadtwerke Trier weiter mitteilen, ist für die Umsetzung des Projekts eine neue Gesellschaftsstruktur in Planung: die Landwerke Eifel. Diesbezüglich sei die KNE mit Kommunen der Region und weiteren Partnern, wie der RWE-Tochter Westnetz oder der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) in Gesprächen.
Nun rückt die Verwirklichung des Projekts näher: Bei der Einweihung des neuen KNE-Verwaltungs- und Betriebsgebäudes in der Stadt Prüm am vergangenen Freitag (17. Oktober 2014) wurden auch die Unterlagen zur Eröffnung des Raumordnungsverfahrens an die zuständige Behörde übergeben. Damit ist das Genehmigungsverfahren für den Bau des Verbundsystems offiziell gestartet. Auf der Veranstaltung überbrachten zudem die rheinland-pfälzischen Ministerinnen Ulrike Höfken und Eveline Lemke (beide Bündnis 90/Die Grünen) eine gute Nachricht an die KNE-Verantwortlichen: Das Umweltministerium werde das Projekt in den kommenden acht Jahren mit rund 25 Millionen Euro fördern. Umweltministerin Höfken sagte: „Dieses Leuchtturmprojekt wird von der Eifel aus eine bundesweite Signalwirkung entfalten. Wir zeigen damit modellhaft, wie Infrastruktur in ländlichen Regionen innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich entwickelt werden kann.“ In der Eifel würden durch das neue Verbundsystem rund 245.000 Bürger von einer bezahlbaren Energie- und Wasserversorgung profitieren, 27.000 Haushalte bekämen einen schnellen Internet-Anschluss, so Höfken. Arndt Müller, Vorstand der Stadtwerke Trier und der KNE, beschrieb die Bedeutung des Projekts so: „Durch die Einbindung regionaler regenerativer Energieanlagen, wie Biogas, Wind, Sonne und Wasser, und die Optimierung der Lastprofile beispielsweise von Kläranlagen, Trinkwasseranlagen oder Industriekunden, schaffen wir einen Energieabgleich in der Region.“ Energieministerin Eveline Lemke ergänzte: „Vor dem Hintergrund der EEG-Novellierung schaffen wir damit Perspektiven für die in der Westeifel bereits getätigten Investitionen in die erneuerbaren Energien.“
(al)
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