[8.5.2013] Mit einem neuen Projekt soll in München die geothermische Nutzung des Grundwassers weiter optimiert werden. Dabei soll ein dreidimensionaler Grundwasserkörper künftig die passgenaue Integration von Wärme- und Kälteanlagen ins Energienetz ermöglichen.
Ein neues 3D-Projekt in der bayerischen Landeshauptstadt München soll die Grundwassernutzung zum Heizen, Kühlen und Klimatisieren weiter optimieren. „Die lebenswerte Stadt der Zukunft setzt auf den breiten Einsatz von Ökoenergien. Bereits wenige Meter unter der Münchner City schlummert eine riesige klimafreundliche Energiequelle – kühles Grundwasser der Münchner Schotterebene. Diesen geothermischen Bodenschatz werden wir heben“, erklärt Bayerns Umweltminister Marcel Huber. Laut eigenen Angaben unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit das Projekt „GEPO – Geothermisches Potenzial der Münchner Schotterebene“ bis 2015 mit 656.000 Euro. Huber: „Das neue 3D-Projekt ermöglicht ein deutschlandweit einzigartiges Grundwasser-Management. Mit den Ergebnissen können in Zukunft Wärme- und Kälteanlagen passgenau ins Energienetz der Stadt integriert werden. Mit einer innovativen Schachbrettanordnung kann die Münchner City flächendeckend vom Grundwasser profitieren.“
Die Grundwassertemperatur in den verschiedenen Stadtteilen ist laut dem Ministerium nicht überall gleich und kann am selben Tag neun oder auch 19 Grad betragen. Bereits heute werde das kalte Grundwasser im Stadtgebiet zum Kühlen in Brauereien, Heizen in U-Bahn-Anlagen oder Klimatisieren in Rechenzentren eingesetzt. Damit werde die Temperatur von Verwaltungs-, Gewerbe- und Industriebauwerken in München nachhaltig reguliert, da das nach dem Kühleinsatz erwärmte Wasser wieder in den Grundwasserkreislauf zurückgespeist und an anderer Stelle zum Heizen mittels Wärmepumpe verwendet werden könne.
Wie aus der Meldung weiter hervorgeht, erheben Geologen des Landesamtes für Umwelt und der Technischen Universität München im GEPO-Projekt flächendeckend alle Daten rund um das Grundwasser in der Münchner Schotterebene. Es werden 50.000 Bohrpunkte ausgewertet und an über 1.000 Grundwassermessstellen und Brunnen zugleich erkundet, in welcher Tiefe das Grundwasser vorkomme. Im Computer entstehe daraus ein dreidimensionaler Grundwasserkörper, in dem die Wassermenge, die Strömungsrichtung und die jeweilige Temperatur dargestellt seien. An der Optimierung der geothermischen Nutzung im Raum München beteiligen sich die Landeshauptstadt München, die Wasserwirtschaftsämter München, Rosenheim und Weilheim sowie die Stadtwerke München.
(ve)
http://www.muenchen.dehttp://www.bayern.de
Stichwörter:
Geothermie,
München,
Marcel Huber,
Grundwasser