[4.3.2013] Mit dem Ziel, bis 2050 Strom und Wärme vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien beziehen zu können, ist der Werra-Meißner-Kreis vor einem Jahr mit einem Klimaschutzkonzept an den Start gegangen.
Im Jahr 2012 hat der Kreistag des Werra-Meißner-Kreises ein Klimaschutzkonzept beschlossen. Ziel ist es dabei laut der hessischen Kommune, spätestens im Jahr 2050 Strom und Wärme vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien beziehen zu können. Ein Jahr nach dem Start hat Umweltdezernent Rainer Wallmann jetzt erste Ergebnisse der Umsetzung vorgestellt. So habe die Kommune im Eigenbetrieb Gebäude-Management einen Maßnahmenkatalog zur Reduzierung des Energieverbrauchs der kreiseigenen Gebäude entwickelt. In einzelnen Schulen seien die Heizungen von Öl auf Holzhackschnitzel umgestellt und verschiedenen Wärmedämmmaßnahmen durchgeführt worden. Derzeit würden außerdem die Außenbeleuchtungen auf LED-Technik umgestellt, wodurch der Stromverbrauch um 80 Prozent reduziert werden könne. Darüber hinaus biete die Werratal Energie- und Umweltgesellschaft kostenlose Energieberatungen für Bürger, Gewerbebetriebe und Kommunen an, so die Kommune weiter. Dies umfasse etwa Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Empfehlungen zur energetischen Gebäudesanierung sowie die Unterstützung beim Einwerben von Fördergeldern. Kommunen unterstütze die Gesellschaft beispielsweise beim kommunalen Energie-Management oder bei Untersuchungen von Straßenbeleuchtungen. Beim Zweckverband Abfallwirtschaft Werra-Meißner wird derzeit außerdem untersucht, wie zukünftig eine Vergärung der getrennt gesammelten Bioabfälle an einem Standort im Kreisgebiet erfolgen und somit Strom und Wärme aus einem Abfallstoff erzeugt werden könnte. Zudem werden auf der Kreisabfalldeponie in Meißner-Weidenhausen seit Mitte 2012 auf etwa 5.000 Quadratmetern schnell wachsende Hölzer zur Brennstoffproduktion angebaut. Eine Holzhackschnitzelheizungsanlage für die Verwaltungsgebäude der Deponie werden mit finanzieller Unterstützung des Landes realisiert. Nach Angaben der Kreisverwaltung wird derzeit ein Förderantrag beim Land gestellt, um künftig weitere holzartige Biomasse aus verschiedenen Abfallbereichen sowie aus der Landschaftspflege kreisweit zu sammeln, aufzubereiten und regional als Brennstoff zu verwerten. Des weiteren diskutieren Kreisverwaltung und Kreisbauernverband mit Landwirten die Möglichkeit, die auf den Betrieben anfallende Gülle und Stallmist in Kleinbiogasanlagen zu veredeln, bevor sie als Dünger auf die Flächen ausgebracht werden. „Mir war es besonders wichtig, das Klimaschutzkonzept mit seinen Hintergründen und wesentlichen Inhalten in allen Kommunen des Werra-Meißner-Kreises persönlich vorzustellen, um die Relevanz der Energiewende und die Notwendigkeit der Beteiligung möglichst aller Bürgerinnen und Bürger deutlich zu machen“, erklärt Rainer Wallmann. „Aus diesen Bürgerversammlungen haben sich konkrete Arbeitsgruppen gebildet, die sich regelmäßig treffen, um Projekte zur Energiewende im Werra-Meißner-Kreis zu entwickeln und umzusetzen.“ Dazu sei auch eine Bürgerenergiegenossenschaft für die Region in Vorbereitung, so Wallmann abschließend.
(ve)
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