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Dienstag, 2. Juli 2024

Hessen:
Erneuerbare decken 20 Prozent


[29.5.2018] In Hessen haben erneuerbare Energien im vergangenen Jahr den Stromverbrauch erstmals zu 20 Prozent gedeckt. Besonders gestiegen ist dabei die Erzeugung aus Windkraft. 2018 sind bereits weitere Anlagen in Betrieb gegangen.

Im vergangenen Jahr wurden in Hessen erstmals 20 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. „Noch nie war Hessen unabhängiger von gefährlicher Atomkraft und gefährlichem Atom- und schmutzigem Kohlestrom“, sagte Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung bei der Vorstellung der neuen Schätzprognose zur Energiebilanz Hessen (25. Mai 2018). „Wir haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Der Anteil der erneuerbaren Energien hat innerhalb eines Jahres um über drei Prozentpunkte zugenommen. Das zeigt zum einen: Hessen kann Energiewende. Das zeigt aber auch: Das 25-Prozent-Ziel ist bei diesem Ausbautempo in Reichweite.“ Wie das Wirtschafts- und Energieministerium mitteilt, ist in Hessen die Stromerzeugung aus Windkraft im Jahr 2017 auf den neuen Höchstwert von 3.243 Gigawattstunden (GWh) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr (2.204 GWh) ist das ein Plus von fast 50 Prozent. Auch die Stromerzeugung mit Solaranlagen sei 2017 wieder angestiegen. „Natürlich lag das auch an einem guten Windjahr 2017 und vergleichsweise vielen Sonnenstunden“, erläutert Minister Al-Wazir das Ergebnis. „Vor allem aber zeigt sich an dieser Entwicklung, wie leistungsstark die neu installierten Windenergieanlagen sind, die auch bei schwächeren Windverhältnissen eine hohe Leistung erzielen.“ Laut der hessischen Energiebilanz sind im Jahr 2017 103 Windenergieanlagen mit einer Leistung von über 300 Megawatt in Betrieb genommen worden.

20 Prozent aus Erneuerbaren

Wie das Ministerium weiter mitteilt, ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung auf 44,5 Prozent gestiegen. „Fast jede zweite in Hessen erzeugte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien“, sagte Al-Wazir. „Sie sind damit inzwischen der mit Abstand wichtigste Stromproduzent in Hessen, seit das Atomkraftwerk Biblis abgeschaltet wurde. Mit diesem in Hessen aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent des hessischen Stromverbrauchs gedeckt.“ Und der Ausbau der erneuerbaren Energien geht auch im Jahr 2018 weiter, kündigte der Minister an. So sind laut Ministeriumsangaben im ersten Quartal insgesamt 19 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 57,9 Megawatt (MW) in Betrieb gegangen. Insgesamt 88 Windenergieanlagen (264 MW) seien bereits genehmigt gewesen. Insgesamt drehen sich zum Ende des ersten Quartals in Hessen 1.072 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.991 MW.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Energiebilanz Hessen zeigt auf, dass der Primärenergieverbrauch leicht gesunken, der Endenergieverbrauch 2017 aber angestiegen ist. Das ist laut Ministerium auf den gestiegenen Kraftstoffverbrauch zurückzuführen. Der Verkehrssektor mache in Hessen 48,6 Prozent des Endenergieverbrauchs aus, weshalb fast die Hälfte der in Hessen verbrauchten Energie dem Verkehrssektor zuzurechnen sei. Dass dabei allerdings nur eine kleine Minderheit der Passagiere aus dem Transitland Hessen stamme, ist laut Ministerium auch dem Frankfurter Flughafen zuzuschreiben. Demnach hatte der Luftverkehr im Jahr 2017 einen Anteil von 49,5 Prozent, der Straßenverkehr von 48,9 Prozent.

Energieproduktivität steigt

Weitgehend konstant ist laut der Energiebilanz der Endenergieverbrauch je Einwohner seit dem Jahr 2015. Der temperaturbereinigte Stromverbrauch je Einwohner sei seit Jahren rückläufig. Aber auch hessische Unternehmen würden immer energieeffizienter: Sie erzeugen pro Einheit eingesetzter Energie immer mehr wirtschaftliche Leistung. (ve)

http://www.hessen.de

Stichwörter: Politik, Hessen, Tarek Al-Wazir, Energiebilanz, Windkraft



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