[30.7.2013] Fossile Kraftwerke sollen auch in Zukunft im Saarland eine wichtige Rolle spielen. Wirtschafts- und Energieminister Heiko Maas bekennt sich dennoch zur Energiewende und will das kleine Land sogar zu einem Vorreiter im Bereich der Speichertechnologien machen.
Der von der saarländischen Landesregierung einberufene Energiebeirat hat sich mit den Themen Ausbau der erneuerbaren Energien, Energiespeicher und Perspektiven der Kraftwerkslandschaft im Saarland beschäftigt. Vergangene Woche hat Wirtschafts- und Energieminister Heiko Maas (SPD) die Beratungsergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Maas sagte: „Die saarländische Landesregierung bekennt sich zur Energiewende und damit zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Optimierung der Möglichkeiten von Speichertechnologien. Zugleich vertreten wir aber ebenso die Auffassung, dass fossil befeuerte Kraftwerke für das Industrieland Saarland eine besondere Bedeutung besitzen. Deshalb werden wir diese auch in Zukunft aktiv unterstützen.“
20 Prozent regenerativer Strom
Maas bekannte sich zu dem Ziel, dass bis zum Jahr 2020 rund 20 Prozent des im Saarland verbrauchten Stroms regenerativ erzeugt werden sollen, insbesondere durch Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Für 2013 sei ein Zuwachs erneuerbarer Energien mit einer Leistung von etwa 60 Megawatt (MW) zu erwarten. In den Jahren 2014 und 2015 werde der Gesamtzubau zwar tendenziell abschmelzen, soll aber immer noch bei etwa 40 MW liegen. Maas: „Deshalb ist eine verlässliche Förderregelung im Rahmen eines novellierten EEG weiterhin notwendig, da ansonsten nur noch PV-Dachanlagen für den Eigenbedarf gebaut werden. Hier brauchen wir endlich Planungssicherheit auf Bundesebene.“ Zugleich warnte der Minister davor, eine Kürzung der Vergütung von Onshore-Windanlagen und eine dauerhafte Verringerung der Boni für Systemdienstleistung oder Repowering voranzutreiben. Dies würde die effektive Einspeisevergütung für Windenergieanlagen im Saarland deutlich auf unter neun Cent pro Kilowattstunde absenken, was zumindest zum vorläufigen Ende des Windkraftausbaus im Saarland führen würde, befürchtet der Minister.
Vorreiter bei Speichertechnologien
Maas kündigte zudem an, dem Speicherbereich in Zukunft eine deutlich wichtigere Rolle zukommen zu lassen als das bisher der Fall gewesen sei. Das Saarland verfüge auf dem Gebiet der Energiespeicherung bereits über wesentliche Kompetenzen. Als Beispiele könnten die Projekte Zukunftshaus der Firma Hager, Lion-Grid, PeerEnergyCloud (
wir berichteten) oder auch LESSY am Kraftwerksstandort Fenne (
wir berichteten) genannt werden. Maas: „Diese Erfahrungen wollen wir in Zukunft noch deutlich erweitern. Unser Ziel ist es, das Saarland zu einem Vorreiter im Bereich der Speichertechnologien zu machen.“
(al)
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Bildquelle: Saarländisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr / Dirk Guldner, Wallerfangen