12.4.2021 Blackout-Prävention trägt maßgeblich zur Verbesserung der Netzsicherheit bei. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall greifen anderen Energieversorgern hierbei unter die Arme und bieten die Satellitenankopplung der Netze und Anlagen ihrer Mandanten an die Verbundleitwarte Schwäbisch Hall an.
Anfang dieses Jahres wäre es fast so weit gewesen: Europas Stromnetz stand kurz vor dem Blackout. Noch konnte das flächendeckende Zusammenbrechen der Netze verhindert werden, dennoch sind Europas Netzbetreiber in Alarmbereitschaft. Schließlich war es bereits der zweite Fast-Blackout innerhalb von zwei Jahren. An drei Tagen im Sommer 2019 war die Situation ebenfalls sehr kritisch.
Ein Blackout-Szenario möchte niemand heraufbeschwören, dennoch gilt es darauf vorbereitet zu sein. Die Vorbereitung trägt letztlich zur Verbesserung der Netzsicherheit bei.
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) setzen hierzu seit Kurzem auf Satellitenankopplung ihrer Netzmandanten. Aus einer der größten Verbundleitwarten Deutschlands heraus werden aktuell 26 angeschlossene Energieversorgungsunternehmen betreut sowie deren Netze und Anlagen gesteuert. Alle Produkte und Services in diesem Bereich laufen unter dem modularen Dienstleistungs-Konzept ASCARI.
Die technische Dienstleistung ASCARI wird auch als wichtiger Baustein in der Lösungspalette von SHERPA-X, der unternehmensweiten Dachmarke der Stadtwerke Schwäbisch Hall, angeboten. Unter SHERPA-X finden sich Dienstleistungsangebote für alle Wertschöpfungsstufen der Energiewirtschaft und damit Lösungen für Stadtwerke und Energieversorger bundesweit.
Einer der Dienstleistungsnehmer sind die Stadtwerke Eutin. Der Energieversorger aus Schleswig-Holstein ist der erste Kunde, bei welchem die Satellitenkopplung zu der Verbundleitwarte Schwäbisch Hall im März in Betrieb genommen wird.
Im unwahrscheinlichen Fall eines regionalen Blackouts kann über die Kommunikation zwischen Übertragungsnetzbetreiber, dem Verteilnetzbetreiber (VNB) der ersten Ebene sowie der Schwäbisch Haller Verbundleitwarte das ausgefallene Netz schnell wieder hochgefahren werden. Das ist möglich, weil die Stadtwerke Schwäbisch Hall die Netzsteuerung des angeschlossenen Mandanten übernehmen und das Netz in den Zustand bringen, den der VNB braucht, um es wieder hochzufahren.
„Der vorgelagerte Netzbetreiber muss also nur noch mit uns sprechen. Hierfür sind wir mit Satellitentelefonen bestens gerüstet“, erklärt Peter Breuning, verantwortlich für die Netzleittechnik bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall. Auch die Steuerung und Überwachung der Anlagen erfolgt über Satellit. Das ist ein wichtiger Bestandteil einer blackout-festen Steuerung, da beim Totalausfall auch die Kommunikation via Telefon nicht mehr möglich ist.
Dass die Verbundleitwarte in Schwäbisch Hall krisensicher aufgestellt ist, beweist das Vorgehen beim Gas-Blackout in Eutin Ende Februar. 5.500 Eutiner Haushalte standen ohne Gas und damit ohne Wärmeversorgung da. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall haben aus ihrer Leitwarte die Verwaltung der eingehenden Störungsmeldungen übernommen. Dazu wurde umgehend das Personal hochgefahren und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die Mitarbeiter haben alle Störungsmeldungen und Anrufe mit Namen, Adresse und Telefonnummer in das Störmeldesystem Power PMS der ADC GmbH eingetragen – in Summe etwa 15.000. Die Verantwortlichen in Eutin waren somit zu jeder Zeit über den aktuellen Stand informiert.
Umfassendes Redispatch-Produkt
Die Satellitenkopplung ist nur ein Baustein der Netzführungsangebote der Stadtwerke Schwäbisch Hall. Ein weiterer bewegt sich im Rahmen des aktuell viel thematisierten Redispatch 2.0. Mit Redispatch 2.0 kommt auf die Netzbetreiber eine ganze Welle an Anforderungen hinzu. Genau hier bringen die Stadtwerke Schwäbisch Hall ihr Know-how und ihre jahrelange Erfahrung im Bereich der Netzführung ins Spiel. Das Schwäbisch Haller Versorgungsunternehmen bietet zur Abwicklung aller Redispatch-2.0-Anforderungen und -Prozessen das Full-Service-Dienstleistungspaket ASCARI.redispatch 2.0 an. Hierzu koppeln sich die Stadtwerke an jede bestehende Systemschnittstelle des Mandanten und steuern die Anlagen aus Schwäbisch Hall heraus.
Durch die Kooperation mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) werden stündlich Prognosen und Fahrpläne für die nächsten 36 Stunden erstellt und angepasst. Die Fahrpläne werden automatisiert an die Redispatch-Plattformen übergeben.
Kontakt
SHERPA-X und Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH
Peter Breuning
An der Limpurgbrücke 1
74523 Schwäbisch Hall
peter.breuning@stadtwerke-hall.de
Info:
https://www.stadtwerke-hall.de
https://www.sherpa-x.de
Bildquelle v.o.n.u.: Stadtwerke Schwäbisch Hall/Hallywood Productions, Stadtwerke Schwäbisch Hall/Hallywood Productions