[22.12.2023] Energiegenossenschaften bieten eine einfache Möglichkeit für Bürgerinnen, Bürger und Kommunen, sich an der Energiewende zu beteiligen. Darauf weist der Genossenschaftsverband hin.
In vielen Bundesländern soll eine Verpflichtung für Unternehmen eingeführt werden, Standortgemeinden und Anwohner an den Gewinnen aus der Windenergie zu beteiligen. Nachdem das Bundesverfassungsgericht diese Pflicht im vergangenen Jahr als rechtens anerkannt hat, besteht nun Rechtssicherheit. Da der Bund bisher kein bundesweites Beteiligungskonzept vorgelegt hat, setzen einige Bundesländer eigene Regelungen um. Neben Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg hat kürzlich auch Nordrhein-Westfalen ein Beteiligungsgesetz verabschiedet. Darüber hinaus liegen derzeit Entwürfe für Beteiligungsgesetze in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vor. Erste Schritte wurden auch in Rheinland-Pfalz und Bremen unternommen.
Der Genossenschaftsverband weist darauf hin, dass die eingetragene Genossenschaft (eG) eine einfache Möglichkeit der Beteiligung von Bürgerinnen, Bürgern und Kommunen bietet. Die Idee sei einfach und erfolgreich: Jeder kann einer Genossenschaft beitreten und jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile. Dadurch sind Genossenschaften vor Übernahmen durch Konkurrenten geschützt. Die Gründung von Genossenschaften im Energiesektor nimmt bundesweit seit Jahren zu. Waren es im Jahr 2020 noch vier Neugründungen, wurden im vergangenen Jahr 42 neue Energiegenossenschaften gegründet. Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden laut einer Auswertung der DZ Bank bereits 30 gegründet.
Da reine Bürgerprojekte mit der Gründung, Planung und Finanzierung allein oft überfordert sind, beteiligen sich häufig die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken. Die regional verwurzelten Kreditinstitute sind nicht nur vertrauenswürdige Finanzierungspartner, sondern verfügen auch über genossenschaftliches Know-how. Christoph Gottwald vom Genossenschaftsverband betont den Mehrwert für beide Seiten: „Die breite Kooperation sorgt für eine echte Win-win-Situation: Die Bank kann durch die enge Zusammenarbeit ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, und die Energiegenossenschaft profitiert von dem gewachsenen Netzwerk in der Region.“
(al)
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