Sonntag, 28. April 2024

Sachsen:
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft


[13.12.2023] Das Land Sachsen will die Wasserstoffwirtschaft voranbringen. Dazu informierte sich Wirtschaftsminister Martin Dulig jetzt in Leipzig über verschiedene Projekte und Akteure.

Im Rahmen eines Thementags hat sich jetzt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) über innovative Projekte und Akteure in Leipzig informiert, die den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur vorantreiben. Wie das Sächsische Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr mitteilt, besuchte er unter anderem die IPCEI-Wasserstoffvorhaben, das Heizkraftwerk Leipzig Süd, die Energiebörse EEX, den Wasserstoffhändler Hintco, den Logistikhub der DHL und das BMW-Werk. Dabei standen die Erzeugung, der Transport und Handel sowie konkrete Anwendungen von Wasserstoff und synthetischem Kerosin im Mittelpunkt.
Dulig betonte die strategische Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Erreichung von Klimaneutralität und hob hervor, dass Sachsen frühzeitig die Potenziale erkannt und konkrete Maßnahmen gestartet habe. Der Freistaat plane, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in der Leipziger Region mit mehr als 200 Millionen Euro zu fördern. Martin Dulig erklärte: „Leipzig und das gesamte Umland werden so zu einem der Hot Spots der Wasserstoffwirtschaft in Europa.“

Anstieg des Wasserstoffbedarfs

Dem Ministerium zufolge prognostizierte die 2021 veröffentlichte Studie „Wertschöpfungspotenziale von Wasserstoff für Sachsen“ bis 2030 die Schaffung von rund 4.800 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro in sächsischen Unternehmen durch die Wasserstoffwirtschaft.
Internationale Studien, wie die von Pricewaterhouse Coopers, zeigten einen weltweiten Anstieg des Wasserstoffbedarfs von 76 Megatonnen auf bis zu 600 Megatonnen pro Jahr bis 2050. Entsprechend planen Regierungen und politische Entscheidungsträger den Ausbau von Infrastrukturen und Partnerschaften, um Wasserstoff in alle Bereiche der Wirtschaft zu integrieren.
Sachsen unterstütze Projekte im Rahmen des europäischen Großvorhabens IPCEI Wasserstoff. Das Dresdner Unternehmen Sunfire erhalte beispielsweise eine Förderung in Höhe von 162 Millionen Euro für den Aufbau einer industriellen Fertigung von Elektrolyseuren. Diese technischen Vorrichtungen ermöglichten die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.
Ein weiteres Highlight sei das LHyVE-Konsortium, ein grüner Wasserstoffring für die Region Leipzig. Hier kooperierten Unternehmen wie die Leipziger Gruppe, ONTRAS Gastransport, EDL Anlagenbau und VNG, um die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff in der Region abzudecken und europaweit zu vernetzen.

Transparenz im Wasserstoffmarkt

Die European Energy Exchange (EEX) trage zur Transparenz im Wasserstoffmarkt bei und arbeite mit dem Unternehmen Hintco zusammen, einem Tochterunternehmen der H2Global Stiftung. Gemeinsam entwickelten sie eine Wasserstoff-Handelsplattform, um Preise und Handelsumfang zu bestimmen.
Auch im Bereich grüne Logistik setze Sachsen Akzente. Unternehmen wie DHL, die Mitteldeutsche Flughafen AG und HH2E entwickeln am Flughafen Leipzig/Halle ein Zentrum für die Produktion emissionsfreier Flugkraftstoffe. Die Initiative NetZeroLEJ soll einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten und den Industriestandort stärken.
Das BMW-Werk Leipzig setze auf Wasserstoff in der Prozesswärme. Die dort eingesetzten bivalenten Methan-/Wasserstoffbrenner tragen dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Werk plane, sich an ein mitteldeutsches Wasserstoffnetz anzuschließen, um den Einsatz von Wasserstoff kontinuierlich zu steigern. (th)

https://www.sachsen.de

Stichwörter: Wasserstoff, Sachsen



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wasserstoff

Netze BW: Projekt Wasserstoff-Insel erfolgreich
[24.4.2024] In Baden-Württemberg wurde Wasserstoff erfolgreich in das Erdgasnetz eingespeist. Dies zeigt, dass bestehende Netze eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesektors spielen können. mehr...
Anlagenaufbau der Wasserstoff-Insel Öhringen.
Heidelberg: Öffentliche H2-Tankstelle offen
[24.4.2024] Eine öffentliche Wasserstofftankstelle hat in Heidelberg ihren Betrieb aufgenommen. Damit entstand ein neuer Betriebshof für alternative Antriebe. mehr...
In Heidelberg wurde eine öffentliche H2-Tankstelle in Betrieb genommen.
Bielefeld: Elektrolyseur für Busse
[18.4.2024] Das Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel investiert in seinem Innovationspark. Für eine neue Lade-Infrastruktur für Brennstoffzellenbusse und einen Elektrolyseur. mehr...
Vorstellung des moBiel-Projekts.
VKU: EnWG-Novelle gut für H2-Wirtschaft
[16.4.2024] Der VKU begrüßt die Novelle des EnWG als wichtiges Signal für die Energiewende und die Wasserstoffwirtschaft. mehr...
EWE/ONTRAS: Absichtserklärung unterzeichnet
[5.4.2024] Eine Integration des Gasspeicherstandorts Rüdersdorf ins Wasserstoff-Startnetz planen jetzt die Unternehmen EWE und ONTRAS Gastransport. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. mehr...
ONTRAS Gastransport beabsichtigt, den Gasspeicherstandort Rüdersdorf des Energiedienstleisters EWE an das entstehende Wasserstoff-Startnetz in Ostdeutschland anzuschließen.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IVU Informationssysteme GmbH
22846 Norderstedt
IVU Informationssysteme GmbH
ITC AG
01067 Dresden
ITC AG
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH

Aktuelle Meldungen