[11.5.2022] In Münster ist künftig die gesamte Stadtverwaltung für die Umsetzung der Klimawende verantwortlich. Damit unterscheidet sie sich von anderen Kommunen, in denen dies lediglich für ein einzelnes Dezernat gilt. Erstes Ergebnis dieser Umstellung ist eine Klimakonferenz.
In Münster hat die Stadtverwaltung das Klima zur übergreifenden Querschnittsaufgabe gemacht. Wie die Stadt mitteilt, sei damit das Klima nicht wie in anderen Städten in einem Dezernat verortet, sondern Aufgabe aller Bereiche der Stadtverwaltung. Um schneller konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen, werde das gesamte Handeln und Planen der kompletten Verwaltung in den Dienst der Klimawende gestellt und in definierten Themenfeldern agil zusammengearbeitet. Dabei werde jede Verwendung von vorhandenen Ressourcen, jede heute schon vorhandene Aufgabe auf ihre Wirkung hinsichtlich des Klimas betrachtet. Eine Maßnahme werde deshalb ein übergreifender Klimahaushalt sein.
Eine erste Maßnahme im Rahmen des strategischen Wechsels sei die Klimakonferenz. Auf ihr seien Vertretungen aller Amtsleitungen und Ämter sowie städtischer Eigenbetriebe wie die Stadtwerke oder Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) zusammengekommen. Auf der ganztägigen Veranstaltung seien in einem moderierten Prozess über die Themenfelder Bildung und Ernährung, Haushalt, Mobilität, Gebäude, Energie sowie Wissenschaft und Wirtschaft aus mehr als 100 Vorschlägen konkrete Maßnahmen zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität Münsters bis 2030 in Workshops identifiziert, diskutiert und verabschiedet worden.
Die dabei erarbeiteten Vorschläge reichten von einer vollständigen Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte der Stadt bis 2025 über die Installation von Energieuhren und Apps, die den Energieverbrauch pro Einwohner und Einwohnerin anzeigen, sowie effizientes Flächennutzungsmanagement bis hin zur Verabschiedung eines Klimahaushalts.
Mit der Klimakonferenz beginne die Stadtverwaltung in zweierlei Hinsicht ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit und der Herangehensweise zur Bewältigung der Klimakrise und leite damit einen notwendigen strategischen Wechsel ein. Eine neue Form der Zusammenarbeit sowie eine neue Verteilung der Verantwortung seien zwei wichtige Hebel, die in Münster nun umgelegt werden. Daraus resultiere ein höheres Tempo, um mit übergreifender Zusammenarbeit schneller und dynamischer die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Auch die Bürgerschaft werde eingeladen, diesen Zukunftsprozess zu gestalten. Dieser solle in eine große stadtweite Klimakonferenz münden, eingebettet in eine Klimawoche im kommenden Jahr.
(th)
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Bildquelle: Stadt Münster