Sonntag, 5. Mai 2024

Heidelberg:
Einsatz von Flusswärmepumpe geprüft


[6.4.2022] In Heidelberg prüfen jetzt Stadt und Stadtwerke den Einsatz einer Flusswärmepumpe. Damit wird eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung angestrebt.

Stadt und Stadtwerke Heidelberg prüfen jetzt den Einsatz einer Flusswärmepumpe an verschiedenen Neckarstandorten, um die Wärmeversorgung weiter klimaneutral zu gestalten. Wie die Stadt mitteilt, wurde der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am 30. März 2022 darüber informiert. Nach einer ersten Vorprüfung solle eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und in der zweiten Jahreshälfte Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden.
Wärmepumpen schonten das Klima, denn sie beziehen rund Dreiviertel der Energie zum Heizen aus der Umwelt. Die gängigsten Wärmequellen seien Luft, Erdreich und Grundwasser. Um die kostenlose Umweltwärme nutzbar zu machen, benötigten Wärmepumpen nur einen Anteil von rund einem Viertel der erzeugten Wärmemenge als Strom für den Antrieb der Wärmepumpe. Stammt dieser aus erneuerbaren Energiequellen, sei die erzeugte Wärme Kohlendioxid-neutral.
In einem ersten Schritt sei eine Vorprüfung für geeignete Standorte vorgenommen worden. Berücksichtigt worden seien baulich-technische Anforderungen, die Möglichkeit des Anschlusses an Fernwärme-Hauptleitungen, der Platzbedarf für die Anlagentechnik, Auswirkungen auf die Schifffahrt, Hochwasserschutz und weitere wasserrechtliche Aspekte, Naturschutz, Nutzungskonkurrenzen, städtebauliche Aspekte und Auswirkungen auf den Straßenverkehr.
Neben Standorten an Land in Verbindung mit Entnahme- und Einleitungsbauwerken im Uferbereich seien auch bauliche Anlagen im Fluss oder schwimmende Konstruktionen denkbar. Diese müssten außerhalb des Fahrwassers im Fluss verankert werden und mit wechselnden Wasserständen ihre Höhenlage verändern, wie bei schwimmenden Kaianlagen (Pontons).
Aufgrund der Komplexität und des Innovationscharakters sei als nächster Schritt eine Machbarkeitsstudie zu Technikoptionen, Wirtschaftlichkeit und einer detaillierten Standortanalyse für eine oder mehrere Heidelberger Flusswärmepumpen erforderlich. Diese solle gemeinsam von der Stadt Heidelberg und den Stadtwerken Heidelberg beauftragt werden.
Rund um das Thema Wärmeplanung und Wärmepumpen sei eine öffentliche Informationsveranstaltung im ENERGIEpark Pfaffengrund der Stadtwerke Heidelberg im Frühjahr geplant. Im Spätjahr 2022 könnten sich die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung für einen Vorzugsstandort einer oder mehrerer Flusswärmepumpen beteiligen. Das Beteiligungskonzept werde gemäß der Leitlinien für mitgestaltende Bürgerbeteiligung entwickelt und abgestimmt. (th)

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Stichwörter: Klimaschutz, Heidelberg, Wärmepumpe, Stadtwerke Heidelberg



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