Mittwoch, 1. Mai 2024

Studie:
Dezentrale Elektrolyse im Vorteil


[11.3.2022] Eine neue Studie zeigt die Vorteile dezentraler Elektrolyseure bei der Wasserstofferzeugung in Deutschland.

Dezentrale Elektrolyseure verbessern die Energieausbeute aus Wind- und Solaranlagen, machen unser Energiesystem resilienter und sparen Netzausbaukosten. Dies zeigt eine neue Studie des Reiner Lemoine Instituts (RLI) im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy (vormals Greenpeace Energy). Solche dezentral eingesetzten Elektrolyseure nutzen lokale Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom volkswirtschaftlich vorteilhaft für die Produktion von grünem Wasserstoff. Sie können in vielen Netzgebieten in ganz Deutschland wirtschaftlich betrieben werden. Für einen netzdienlichen Betrieb eignen sich besonders Elektrolyseure mit einer Spitzenleistung von bis zu fünf Megawatt (MW), berechneten die Studienautoren. „Solche Elektrolyseure können flexibel auf das fluktuierende Dargebot an Wind- und Solarstrom und Steuersignale der Verteilnetzbetreiber reagieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit. Das Energiesystem wird so effizienter, resilienter und kostengünstiger“, erklärt RLI-Geschäftsführerin Kathrin Goldammer.
Laut der Studie könnten netzdienliche kleine Elektrolyseure – je nach Ausbau der erneuerbaren Energien – in Summe bis zu 13,7 Terawattstunden grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Das ist rund die Hälfte der von der Bundesregierung für das Jahr 2030 geplanten heimischen Produktionsmengen von grünem Wasserstoff. „Die Regierung setzt derzeit vor allem auf große Elektrolyseure“, sagt Carolin Dähling, Wasserstoff-Expertin von Green Planet Energy. „Wir raten dringend dazu, sie durch kleine Elektrolyseure zu ergänzen. Die neue Studie zeigt, dass diese unser künftiges erneuerbares Energiesystem erheblich stärken können. Parlament und Bundesregierung müssen dafür nun aber auch den passenden rechtlichen Rahmen schaffen", fordert Dähling. Dazu schlägt die Ökoenergiegenossenschaft vor allem drei Maßnahmen vor: Die Bundesregierung soll die Weichen stellen für die Installation von fünf Gigawatt netzdienlicher Elektrolyseure bis zum Jahr 2030. Die Bundesnetzagentur soll eine Karte vorlegen, aus der die geeigneten Standorte für solche Elektrolyseure hervorgehen. Eine befristete Förderung per Contracts for Difference (CfDs) soll eine rasche Installation netzdienlicher Elektrolyseure anschieben. CfDs gleichen für eine Übergangszeit die Preisdifferenz zwischen grauem und grünem Wasserstoff aus. (ur)

https://www.green-planet-energy.de
https://www.rl-institut.de

Stichwörter: Wasserstoff, Elektrolyseure, Reiner Lemoine Institut, Green Planet Energy



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wasserstoff

Netze BW: Projekt Wasserstoff-Insel erfolgreich
[24.4.2024] In Baden-Württemberg wurde Wasserstoff erfolgreich in das Erdgasnetz eingespeist. Dies zeigt, dass bestehende Netze eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesektors spielen können. mehr...
Anlagenaufbau der Wasserstoff-Insel Öhringen.
Heidelberg: Öffentliche H2-Tankstelle offen
[24.4.2024] Eine öffentliche Wasserstofftankstelle hat in Heidelberg ihren Betrieb aufgenommen. Damit entstand ein neuer Betriebshof für alternative Antriebe. mehr...
In Heidelberg wurde eine öffentliche H2-Tankstelle in Betrieb genommen.
Bielefeld: Elektrolyseur für Busse
[18.4.2024] Das Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel investiert in seinem Innovationspark. Für eine neue Lade-Infrastruktur für Brennstoffzellenbusse und einen Elektrolyseur. mehr...
Vorstellung des moBiel-Projekts.
VKU: EnWG-Novelle gut für H2-Wirtschaft
[16.4.2024] Der VKU begrüßt die Novelle des EnWG als wichtiges Signal für die Energiewende und die Wasserstoffwirtschaft. mehr...
EWE/ONTRAS: Absichtserklärung unterzeichnet
[5.4.2024] Eine Integration des Gasspeicherstandorts Rüdersdorf ins Wasserstoff-Startnetz planen jetzt die Unternehmen EWE und ONTRAS Gastransport. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. mehr...
ONTRAS Gastransport beabsichtigt, den Gasspeicherstandort Rüdersdorf des Energiedienstleisters EWE an das entstehende Wasserstoff-Startnetz in Ostdeutschland anzuschließen.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
IVU Informationssysteme GmbH
22846 Norderstedt
IVU Informationssysteme GmbH
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe

Aktuelle Meldungen