[10.7.2019] Das Unternehmen Soluvia Energy Services ist als zertifizierter Smart-Meter-Gateway-Administrator tätig. Im neuen Labor für das intelligente Messwesen werden nicht nur Software-Aktualisierungen getestet.
Drei große Entwicklungslinien prägen die Entstehung der neuen Energiewelt: das weitere Wachstum bei erneuerbaren Energien, die damit verbundene Dezentralisierung und die Digitalisierung der Energiewirtschaft, die ein funktionierendes Energiesystem mit immer mehr Akteuren und volatiler Erzeugung durch Vernetzung und Kommunikation überhaupt erst möglich macht. Damit vollzieht sich derzeit ein technologischer Wandel, der alle Wertschöpfungsstufen erfasst und Chancen für neue Lösungen bietet.
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat sich schon früh auf diesen Wandel ausgerichtet: mit Investitionen in den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, in die Stärkung der Energieeffizienz sowie in Produkte für ein intelligentes, dezentrales Energie-Management und die Entwicklung innovativer Dienstleistungen. Eine dieser Services ist das neue Testlabor für intelligente Messtechnik des MVV-Tochterunternehmens Soluvia Energy Services (SES) im hessischen Offenbach.
Rückschlüsse auf Stromfresser
Als zertifizierter Smart-Meter-Gateway-Administrator ist das Unternehmen für den technischen Betrieb intelligenter Messsysteme verantwortlich. Diese Aufgabe erfüllt SES sowohl für die Netzgesellschaften der MVV-Gruppe in Kiel, Offenbach und Mannheim als auch als Dienstleister für rund 90 Stadtwerke. Die neuen Messsysteme erfassen nicht nur die Verbrauchsmengen, sondern auch die -spitzen. Das erlaubt zum Beispiel Rückschlüsse auf auffällige Stromfresser.
Für den Betrieb der Messsysteme müssen die Software für die Administration der Gateways wie auch die Gateways selbst regelmäßig upgedatet werden. Als Smart-Meter-Gateway-Administrator ist Soluvia Energy Services dazu verpflichtet, diese Aktualisierungen zunächst unter Laborbedingungen zu testen, bevor sie im Echtbetrieb aufgespielt werden. Für diese Tests muss SES von jedem Kunden mindestens ein intelligentes Messsystem vorhalten. Daher war die Errichtung eines Labors mit einer ausreichenden Zahl von Prüfplätzen erforderlich.
128 Prüfplätze errichtet
Das neue Labor dient nicht nur dem Test von Updates, sondern auch der Entwicklung neuer Lösungen. Neben den 128 Prüfplätzen für intelligente Messsysteme stehen noch weitere für Gas-, Wasser- und Wärmezähler zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine optimale Umgebung für unterschiedliche Testzwecke: Zukünftig wird das Testlabor auch dazu dienen, Geräte und Gerätekombinationen vor einer Kaufentscheidung auf Kompatibilität testen zu können. Die Prüfung neuer Vernetzungsoptionen zwischen verschiedenen Messsystemen oder intelligenter Mehrspartenzähler ist ebenfalls möglich. Von diesem technischen Setup und dem damit verbundenen Know-how profitieren die Stadtwerke-Kunden, denen eine ausgefeilte Technik auf dem aktuellen Stand zur Verfügung steht. Das Labor kann zudem für die Schulung von Monteuren und anderen Fachleuten genutzt werden, um den Roll-out der intelligenten Messsysteme auch personalseitig abbilden zu können.
Verwalten, konfigurieren und überwachen
Gemeinsam mit dem Software-Anbieter Schleupen hat Soluvia Energy Services darüber hinaus ein Leistungspaket für die Gateway Administration (GWA) entwickelt, das auf die Bedürfnisse von Stadtwerken und Versorgungsunternehmen zugeschnitten ist. Es unterstützt Messstellenbetreiber dabei, die intelligenten Systeme, die bis 2035 schrittweise eingeführt werden, zu verwalten, zu konfigurieren und zu überwachen.
Gerald Hornfeck ist Geschäftsführer Netze der Soluvia Energy Services GmbH, Offenbach.
https://www.mvv.deDieser Beitrag ist im Juni Sonderheft 2019 von stadt+werk zur Digitalisierung der Energiewirtschaft erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Bildquelle: MVV Energie