[15.2.2024] BS Energy prüft derzeit die technische Umsetzung eines klimaneutralen Wärmenetzes im Braunschweiger Baugebiet Wenden-West. Erste Ergebnisse zeigen, dass eine CO2-freie Energieversorgung des gesamten Quartiers möglich ist.
Das in Braunschweig gelegene Baugebiet Wenden-West soll über ein klimaneutrales Wärmenetz erschlossen werden. Wie die Stadt mitteilt, hat die Verwaltung jetzt den Ausschuss für Planung und Hochbau darüber informiert, dass der kommunale Energieversorger BS Energy derzeit die technische Umsetzung im Auftrag der Stadt im Rahmen einer Studie prüft.
In Wenden-West sollen in einem ersten Bauabschnitt insgesamt 180 Wohneinheiten entstehen, darunter Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser. Ein weiterer zweiter Bauabschnitt mit 700 Wohneinheiten soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Erste Untersuchungen von BS Energy kämen zu dem Ergebnis, dass eine CO2-freie Energieversorgung für das gesamte Wohnquartier einschließlich der angrenzenden Schulen etwa durch die Nutzung von Umgebungswärme, Erdwärme (Geothermie) und Photovoltaik grundsätzlich umsetzbar erscheint. So sei auch eine Photovoltaikanlage geplant.
Geplant sei zudem, die Wohnungen mit oberflächennaher Erdwärme zu versorgen. Im Rahmen einer Studie mit anschließender Ausführungsplanung ermittele BS Energy derzeit anhand von Probebohrungen die Eignung für oberflächennahe Wärmeversorgung. Dafür werde auf einer drei Hektar großen Fläche, die an das geplante Neubaugebiet angrenzt, das Potenzial für die Errichtung eines Sondenfelds mit über 100 Bohrungen ermittelt.
Die Ergebnisse der Planungen sollen bis Sommer 2024 vorliegen.
Neben der technischen Umsetzbarkeit werde derzeit in Gesprächen zwischen Stadtverwaltung, der Grundstücksgesellschaft Braunschweig (GGB) als Erschließungsträgerin und der BS Energy-Gruppe auch über die finanziellen Rahmenbedingungen gesprochen. Ziel sei es, die klimaneutrale Wärmeversorgung in Wenden-West zu einem Preis anzubieten, der in der Größenordnung des Fernwärmepreises im Stadtnetz liegt. Im Hinblick auf die kommunale Wärmeplanung sei im Zuge der Grundstücksvergabe vorgesehen, den Anschluss an das Nahwärmenetz vertraglich zu vereinbaren. Der städtebauliche Vertrag und die Erschließungskosten für den zweiten Bauabschnitt werden derzeit erarbeitet und vor dem Satzungsbeschluss im Frühjahr vorliegen.
(th)
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Bildquelle: Stadt Braunschweig/Dennis Vesterling