[3.11.2022] Hamburg will seinen Heizenergieverbrauch in öffentlichen Gebäuden um bis zu 30 Prozent senken. Dazu ist jetzt ein Energiespar-Großprojekt gestartet.
Angesichts der Energiekrise hat die Freie und Hansestadt Hamburg ein Großprojekt gestartet, um den Heizenergieverbrauch in einem erheblichen Teil ihres Gebäudebestands noch in dieser Heizperiode deutlich zu senken. Dazu wird kurzfristig in rund 50 überwiegend großen öffentlichen Gebäuden an 10.000 Heizkörpern ein hydraulischer Abgleich von der Berliner Firma myWarm durchgeführt. Das teilt myWarm mit. Parallel lässt Hamburg als erste deutsche Großstadt in großem Stil intelligente Thermostate installieren. Die stammen vom Hamburger Unternehmen vilisto. Durch die Kombination der Maßnahmen sollen in den Gebäuden bis zu 30 Prozent beziehungsweise 15 Gigawattstunden (GWH) an Heizenergie pro Jahr eingespart werden. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1.800 Wohnungen mit einer Fläche von 60 Quadratmetern. Mit diesen Schritten gehen Hamburg und die verantwortliche gewerbliche Immobiliengesellschaft Sprinkenhof weit über die Vorgaben der jüngsten Energiesparverordnung der Bundesregierung hinaus.
Seit August werden alle Heizkörper in den 50 Liegenschaften durch das Berliner Unternehmen myWarm hydraulisch abgeglichen. Dessen messtechnisch gestütztes Verfahren ermöglicht die gleichmäßige Erwärmung aller Heizkörper in allen Räumen und verhindert so einen Mehrverbrauch durch Über- oder Unterversorgung. „Unseren öffentlichen Unternehmen und auch den öffentlichen Gebäuden kommt bei den Herausforderungen der Energiekrise eine Vorbildfunktion zu – sie haben allein schon durch ihre Größenordnung eine entsprechend starke Hebelwirkung und können bedeutende Energiemengen einsparen. Das jetzt anlaufende Projekt ist enorm vielversprechend und kann einen wichtigen Beitrag zum Energieeinsparen leisten“, erklärt Andreas Dressel, Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg. Die im Projektumfang enthaltenen Immobilien umfassen Büro- und Verwaltungsgebäude, Feuer- und Rettungswachen, Polizeikommissariate, Kultureinrichtungen, Gewerbehöfe und Hochschulimmobilien mit einer Fläche von rund 1.000 bis 40.000 Quadratmetern. Dazu gehören beispielsweise das Hamburger Rathaus, die Rathäuser Altona, Bergedorf und Harburg, das Planetarium, das Deutsche Schauspielhaus, die Hamburger Kunsthalle oder das Gerichtsgebäude am Sievekingplatz. Die technische Umsetzung wird im laufenden Betrieb ohne nennenswerte Störung der Arbeitsabläufe umgesetzt. Bis Ende Dezember 2022 werden bereits rund 25 der 50 Gebäude hydraulisch abgeglichen und mit vilistos selbstlernenden Thermostaten ausgestattet sein.
(ur)
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Bildquelle: Hanane Ghallab