[17.7.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Einführung des europäischen Emissionshandels im Jahr 2005. Besonders stark sind die Emissionen im Energiesektor zurückgegangen.
Das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS 1) umfasst die Emissionen der energieintensiven Industrie, der Energiewirtschaft und des innereuropäischen Luftverkehrs. Wie das Umweltbundesamt jetzt mitteilt, emittierten die 1.725 stationären Anlagen, die in Deutschland unter das EU-ETS 1 fallen, im Jahr 2023 rund 289 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspricht einem Rückgang von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark sanken die Emissionen der Energieanlagen mit einem Minus von 22 Prozent, während die Emissionen der Industrie um zehn Prozent zurückgingen.
Die Emissionen aus der Energieversorgung sanken auf 188 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn des EU-ETS1 im Jahr 2005. Dies ist vor allem auf die stark gesunkene Energienachfrage der Wirtschaft und der privaten Haushalte, den deutlich gestiegenen Anteil erneuerbarer Energien und den damit verbundenen Rückgang der fossilen Stromerzeugung zurückzuführen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) sank die Bruttostromerzeugung der Braunkohlekraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent, die der Steinkohlekraftwerke um rund 36 Prozent und die der Erdgaskraftwerke um rund zwei Prozent. Damit ist auch die CO₂-Intensität der Stromerzeugung in Deutschland gesunken.
Dirk Messner, Präsident des UBA: „Der deutliche Rückgang der Emissionen im Energiesektor ist ein großer Schritt zur Erreichung unserer Klimaschutzziele. Dies ist vor allem auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Rückgang der Kohleverstromung zurückzuführen. Der Emissionshandel hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Im Industriesektor hingegen sind die sinkenden Emissionen vor allem auf die rückläufige Produktionsentwicklung aufgrund der Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zurückzuführen. Wir müssen daher auf eine konsequente Transformationsstrategie für unsere Industrie setzen, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit ambitioniertem Klimaschutz verbindet.“
(al)
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