[17.3.2020] 2019 sind die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 6,3 Prozent gesunken. Die größten Minderungen gab es im Energiesektor. Im Gebäudesektor und beim Verkehr waren hingegen Anstiege zu verzeichnen.
In Deutschland sind im Jahr 2019 rund 805 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt worden, rund 54 Millionen Tonnen und somit 6,3 Prozent weniger als 2018. Das zeigt die vorläufige Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamts (UBA). Damit setzt sich der positive Trend des Vorjahrs 2019 fort. Mit Ausnahme des globalen Krisenjahres 2009 ist die Minderung im Jahr 2019 der größte jährliche Rückgang seit 1990. Die größten Fortschritte gab es in der Energiewirtschaft. Gründe für diese Entwicklung sind die Reform des europäischen Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke. Im Vergleich zu 1990 sind die Emissionen in Deutschland um 35,7 Prozent gesunken. Bis 2030 will Deutschland seine Emissionen laut Klimaschutzgesetz um mindestens 55 Prozent mindern.
„In der Energiewirtschaft machen sich jetzt die Reform des europäischen Emissionshandels und der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie positiv bemerkbar. Dieser Ausbau muss dringend weitergehen“, erklärt Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Die Energiewirtschaft erbringt laut den Zahlen des UBA den mit Abstand größten Minderungsbeitrag von fast 51 Millionen Tonnen CO2, dies sind 16,7 Prozent weniger als 2018. Im Sektor Industrie gehen die Emissionen gegenüber dem Vorjahr um über 7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück (minus 3,7 Prozent). Zum großen Teil ist dieser Rückgang der rückläufigen Brennstoffnutzung in den Industriefeuerungen und der geringeren Stromerzeugung in den Industriekraftwerken zuzuordnen. Die Emissionen aus dem Gebäudebereich sind im Vergleich zum Vorjahr um 5 Millionen Tonnen (plus 4,4 Prozent) gestiegen. Ein wesentlicher Treiber des Emissionsanstiegs sind die gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Heizölabsätze. Das lag vor allem am Preis. 2019 war der Heizölpreis deutlich niedriger als 2018. Daneben hat auch die Witterung eine Rolle gespielt. Nach dem außergewöhnlich warmen Jahr 2018 war das Jahr 2019 in vielen Teilen Deutschlands wieder etwas kühler. Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs liegen mit 163,5 Millionen Tonnen CO2 auf einem leicht höheren Niveau als im Vorjahr (plus 0,7 Prozent).
(ur)
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