[28.3.2019] Wie die Energiewende auf innerstädtischen Flächen realisiert werden kann, zeigt die baden-württembergische Stadt Waiblingen. Für ihr Engagement macht die Agentur für Erneuerbare Energien sie zur Energie-Kommune des Monats.
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat Waiblingen als Energie-Kommune des Monats März ausgezeichnet. Eindrucksvoll und mit viel Elan zeige die baden-württembergische Stadt, dass die Energiewende auch auf innerstädtischen Flächen machbar ist, begründet die AEE ihre Entscheidung. Der Waiblinger Stadtentwicklungsplan sehe vor, bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen gegenüber 2005 um 50 Prozent zu verringern. Zur Umsetzung dessen wurde bereits im Jahr 2006 eine Solaraufbaupflicht eingeführt, die auch der Gemeinderat von Anfang an mitgetragen hat. Damit ergab sich die Chance, für Neubaugebiete mindestens 50 Prozent der geeigneten Dachflächen mit Solaranlagen auszustatten. Die Kommune ist in der Regel Eigentümer der Baugrundstücke. So lassen sich im jeweiligen Bebauungsplan eine Aufbaupflicht sowie eine privatrechtliche Verpflichtung für die Käufer verankern, informiert die AEE. Der Plan geht auf: Seit dem Jahr 2006 sind in elf Wohngebieten und neun Gewerbegebieten weit über 550 Solaranlagen auf den Dächern installiert worden. Waiblingen hat auch dadurch die erneuerbare Stromerzeugung von 430 Megawattstunden (MWh) im Jahr 2006 auf über 8.800 MWh im Jahr 2018 erhöhen können.
Solaraufbaupflicht auch bei Sanierung
Die Solaraufbaupflicht gelte aber nicht nur beim Neubau: Auch bei der Sanierung von städtischen Dächern kommt der Wille zur Energiewende zum Tragen, sodass die Kommune den Aufbau von Solaranlagen auch verwaltungsintern fördert. 32 städtische Gebäudedächer sind bereits mit Solaranlagen ausgestattet. Dazu zählen unter anderem Schulen und Kindertagesstätten, Turnhallen und das Rathaus. Insgesamt erzeugen die Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden eine Leistung von knapp 1.000 Kilowattstunden. Auch die Bürger seien beteiligt und haben in die Bürgersolarstromanlage auf dem Rathaus investiert. Engagement beweist die Kommune laut AEE darüber hinaus beim Thema Wärme. Sie nutzt demnach Holzhackschnitzelanlagen, Solarthermie und anfallendes Klärgas des städtischen Klärwerks im Heizkraftwerk zur Wärmeversorgung. Zusätzlich dazu treibe Waiblingen die Realisierung von zwei klimaneutralen Baugebieten voran.
(sav)
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Bildquelle: Stadt Waiblingen