[22.10.2015] In einem Projekt untersucht Badenova, wie sich Maisstroh als Substrat für Biogasanlagen verwenden lässt. Damit will das Unternehmen auch eine Antwort auf die Tank-oder-Teller-Frage finden.
Badenova-Wärmeplus untersucht jetzt in einem Projekt bis zum Jahr 2017, wie sich Maisstroh als Biogas-Substrat energetisch nutzen lässt. Insbesondere die Eignung und die Wirtschaftlichkeit sollen laut dem Badenova-Tochterunternehmen geprüft werden. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens, um Maisstroh in Biogasanlagen zu verwenden. Der Hintergrund: Auf bis zu 50 Prozent der Felder am Oberrhein wächst Mais. Dabei handelt es sich vorwiegend um Körnermais, der vor allem zu Stärke für die Nahrungs- und Pharmaindustrie weiterverarbeitet wird. Übrig bleibt das so genannte Maisstroh. Matthias Hüger, Projektentwickler bei Badenova-Wärmeplus, erklärt: „Für gewöhnlich bleibt das Maisstroh auf dem Feld, wird gehäckselt und einfach wieder in den Boden eingearbeitet. Unser Projekt untersucht, wie man die Maisstrohernte möglichst effizient und clever in den bisherigen Ernteablauf integrieren kann.“ Die mit der Strohabfuhr verbundene Entnahme von Nährstoffen soll über die Rückführung von Gärresten aus der Biogasanlage wieder ausgeglichen werden. Für die Verfahrensentwicklung spielen die Bodenbeschaffenheit, verschiedene Erntetechniken und Abläufe eine wichtige Rolle. Auch der Zerkleinerungsgrad und die Silierung sind von Bedeutung für den Gasertrag. Während das Material meist schon auf dem Feld durch einen Häcksler zerkleinert wird, wird das Maisstroh erst im Silo von Traktoren verdichtet. Dadurch kann der Sauerstoffeinschluss gering gehalten werden. Steht das Verfahren, dann sollen die Badenova-Biogasanlagen in Neuried und im Gewerbepark Breisgau mit Maisstroh aus dem Umland beliefert werden. Hüger: „Dies ist auch eine Antwort auf die Tank- und Teller-Diskussion, die vor allem aufgrund großer Biogasanlagen im Norden und Osten Deutschlands aufgekommen ist.“ Unterstützt wird das Projekt durch den Badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz mit über 200.000 Euro.
(me)
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