BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Dienstag, 2. Juli 2024

Enervie:
Kohle und Gas unrentabel


[30.9.2013] Enervie, ein Energieverbund der Südwestfalen Energie und Wasser AG, will seinen kompletten konventionellen Kraftwerkspark stilllegen. Die Werke verursachen Verluste von mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr.

Der Energieverbund Enervie hat bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) seinen kompletten konventionellen Kraftwerkspark mit rund 1.300 Megawatt Gesamtleistung zur Stilllegung angemeldet. Wie das Unternehmen mitteilt, sind die Werke nicht mehr rentabel genug: „Die Stilllegungsanzeige bei der Bundesnetzagentur war unvermeidlich, weil Enervie sich unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen nicht in der Lage sieht, seine Kraftwerke weiter zu betreiben“, sagt Erik Höhne, Technischer Vorstand bei Enervie. Die Unternehmensgruppe verfügt überwiegend über Steinkohle- sowie Gas- und Dampfturbinenkraftwerke an den Standorten Hagen, Herdecke und Werdohl sowie ein Pumpspeicherkraftwerk in Finnentrop in Nordrhein-Westfalen. Ursache für die derzeitige Situation sei die massive Fehlsteuerung der Energiemärkte, die einen wirtschaftlichen Betrieb konventioneller Steinkohle- und Gaskraftwerke nicht zulasse. „Wir sahen uns zu dieser Stilllegungsanzeige gezwungen, da wir aufgrund des starken eigenen Kraftwerksbereichs besonders von der Fehlsteuerung der Energiemärkte betroffen sind. Die erwarteten marktgetriebenen Verluste bei den Kraftwerken summieren sich für Enervie derzeit auf über 30 Millionen Euro pro Jahr – mit steigender Tendenz“, sagt Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher bei Enervie. So stelle insbesondere der massive Anstieg der Einspeisung von Strom aus regenerativen Energien die Betreiber von Steinkohle- und Gaskraftwerken vor erhebliche Probleme: Strom aus Wind und Sonne ist über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) durch die Umlage auf alle Kunden subventioniert und wird zudem vorrangig in das Netz eingespeist. Das setze Marktmechanismen außer Kraft und verdränge Strom aus Steinkohle- und Gaskraftwerken aus dem Markt. Das Unternehmen warnt: Die Stilllegung der Kraftwerke werde die Netzstabilität der Wirtschaftsregion Nordrhein-Westfalen massiv gefährden.
Unternehmensintern will Enervie mit einem Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramm und einer strategischen Neuausrichtung auf die massiven Probleme im Bereich der Energieerzeugung reagieren. Gleichzeitig fordert das Unternehmen von der Bundespolitik die schnelle Einführung eines für alle Marktteilnehmer verbindlichen Konzeptes zur Umsetzung der Energiewende. „Ein wesentliches Kernstück muss hierbei ein neues Marktdesign für die Erzeugungsanlagen sein, das Kraftwerken wieder eine Marktchance eröffnet“, sagte Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher bei Enervie. (ma)

http://www.enervie-gruppe.de
http://www.bundesnetzagentur.de

Stichwörter: Unternehmen, Enervie, Bundesnetzagentur (BNetzA)



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Unternehmen

RheinEnergie: Solides Ergebnis
[2.7.2024] RheinEnergie hat im Geschäftsjahr 2023 trotz schwieriger Marktbedingungen gute Ergebnisse erzielt. Der Umsatz stieg auf rund vier Milliarden Euro, der Gewinn auf über 300 Millionen Euro. mehr...
RheinEnergie-Finanzvorstand Birgit Lichtenstein: „Mit unserem Finanzergebnis sichern wir unsere Handlungsfähigkeit.“
evm: Viel Geld für grüne Energie
[2.7.2024] Der Koblenzer Energiedienstleister evm will groß in Erneuerbare Energie und in den Ausbau der Stromnetze investieren. mehr...
Die evm-Vorstände Christoph Hesse und Mithun Basu (von links) erläuterten, vor welchen Herausforderungen die Energieversorgung steht.
enercity: Alemany wird CEO
[2.7.2024] Aurélie Alemany hat am 1. Juli 2024 die Position der CEO bei enercity übernommen. Ihr Fokus soll auf der Energiewende und Digitalisierung liegen. mehr...
Der neue enercity-Vorstand: CEO Aurélie Alemany mit Professor Marc Hansmann (links) und Dirk Schulte (rechts).
Trianel: Vertrag von Becker verlängert
[1.7.2024] Die Gesellschafter der Stadtwerke-Kooperation Trianel haben den Vertrag von Geschäftsführer Sven Becker vorzeitig bis Ende 2030 verlängert. mehr...
Sven Becker wurde als Sprecher der Trianel-Geschäftsführung bestätigt.
Stadtwerke Bonn: Digitalisierung der Zähleranträge
[1.7.2024] Die Stadtwerke-Tochter BonnNetz hat jetzt ihre Zähleranträge digitalisiert, sodass Handwerksbetriebe ihre Anträge für Wasser- und Gaszähler nur noch digital über das Inbetriebsetzungsportal einreichen können. mehr...

Suchen...

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe
rku.it GmbH
44629 Herne
rku.it GmbH
Langmatz GmbH
82467 Garmisch-Partenkirchen
Langmatz GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH

Aktuelle Meldungen