[29.8.2023] Die kommunalen Gesellschafter von STEAG haben ihre Anteile verkauft. Asterion aus Spanien übernimmt das Unternehmen als Ganzes.
Die Kommunale Beteiligungsgesellschaft (KSBG) hat ihre Beteiligung am Essener Energieunternehmen STEAG an den spanischen Infrastruktur-Investor Asterion Industrial Partners verkauft. Dazu haben die Gremien der Eigentümer ihre einvernehmliche Zustimmung gegeben und der Vertrag wurde entsprechend unterzeichnet und beurkundet.
Das Transaktionsvolumen beträgt rund 2,6 Milliarden Euro. Dieser Betrag entspricht dem Unternehmenswert für 100 Prozent der Anteile an der STEAG. Nach Abzug der Verbindlichkeiten wird den Konsorten noch ein erheblicher Betrag zufließen. Der Nettozufluss an die Alteigentümer ist auch noch von dem Jahresergebnis 2023 der STEAG abhängig. Mit dem Abschluss des Verkaufsprozesses ist bis Dezember 2023 zu rechnen.
Zur STEAG gehören die beiden Geschäftsbereiche STEAG Power GmbH und Iqony GmbH. Die STEAG Power betreibt an sechs Standorten in Deutschland Steinkohlekraftwerke. Ihr Anteil an der Gesamtstromerzeugung in Deutschland beträgt etwa fünf Prozent. Iqony bietet Lösungen für die Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung. Iqony setzt dabei auf regenerative Energien und Brückentechnologien, die in Zukunft auch klimaneutral eingesetzt werden können. Das Portfolio umfasst neben Solar, Wind und Geothermie auch Wasserstofflösungen, Speichertechnologien, Engineering-Leistungen und moderne, perspektivisch mittels Wasserstoffeinsatz klimaneutrale Gaskraftwerke.
Das Stadtwerke-Konsortium KSBG hatte 2011 zunächst 51 Prozent und 2014 die restlichen Anteile an der STEAG übernommen. Damals stand das Unternehmen vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Nach einer erfolgreichen Restrukturierung und Neuausrichtung der STEAG wäre aber auf die Eigentümer ein erheblicher weiterer Investitionsbedarf zugekommen. Angesichts dieser Entwicklung hatten die Eigentümer im Jahr 2022 entschieden, das Unternehmen zu verkaufen. In einem mehrmonatigen Bieterverfahren setzte sich nun Asterion mit dem wirtschaftlich besten Angebot durch. Zudem ist es erklärtes Ziel, die STEAG als Ganzes zu erhalten. In der Kohleverstromung leisten die Kraftwerke der STEAG weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit in der Bundesrepublik und Europa. Für die in der Iqony gebündelten Zukunftstechnologien wird ein weiteres Wachstum erwartet.
Heike Heim, Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) und Aufsichtsratsvorsitzende der KSBG, sagte: „Mit Asterion ist für die bisherigen Anteilseigner und das Unternehmen die bestmögliche Lösung gefunden, damit sich beide Sparten des STEAG-Konzerns positiv weiterentwickeln können. Wir wünschen den Mannschaften von STEAG Power und Iqony von ganzem Herzen alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Dass der STEAG-Konzern sich wandelt und für die Energiemärkte der Zukunft gut gerüstet ist, zeigen nicht zuletzt die aktuell sehr stabilen wirtschaftlichen Ergebnisse.
„Mit dem erfolgreichen Abschluss des Verkaufsprozesses kommt das Engagement der kommunalen Anteilseigner zu einem versöhnlichen Ende“, erklärt Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum und Sprecher der Konsorten.
(ur)
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