DVGW-2407.18-rotation

Sonntag, 18. August 2024

Rostock:
Strategie für die Wärmewende


[8.2.2023] Rostock erarbeitet einen integrierten Wärmeplan für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2035.

Der Wärmespeicher der Stadtwerke Rostock spielt eine wichtige Rolle bei der Wärmewende in der Hansestadt. In Rostock hat sich in den vergangenen zwei Jahren ein Arbeitskreis gebildet, der die an der Wärmewende beteiligten Akteure zusammenbringt. Neben Vertretern aus Politik, Verwaltung und Universität haben sich auch Fachleute der Wohnungswirtschaft und der Stadtwerke Rostock mit dem Thema beschäftigt. Der von der Arbeitsgruppe erarbeitete Wärmeplan wurde Mitte vergangenen Jahres von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Hansestadt dafür jetzt in seine Best-Practice-Reihe aufgenommen.

Machbarkeitsstudien analysierten Potenziale

Martin Brauer, Koordinator für die Wärmeplanung bei den Stadtwerken Rostock, erklärte: „Der Wärmeplan ist die Strategie für die Wärmewende in Rostock. Wir haben hier gemeinsam versucht, das Optimum für bezahlbare, sichere und klimaneutrale Wärme zu ermitteln. Mithilfe von zahlreichen Machbarkeitsstudien wurden Potenziale analysiert, um Wärme zu erzeugen und zu speichern. Etwa zwei Drittel der Rostocker Haushalte werden mit Fernwärme versorgt, deshalb kommt unserem Fernwärmenetz und dessen weiteren Ausbau dabei eine besondere Bedeutung zu.“
Die Stadtwerke haben bereits in den Bau eines neuen Wärmespeichers und einer Power-to-Heat-Anlage investiert. Der Wärmespeicher mit einem Fassungsvermögen von 45 Millionen Litern Heißwasser hat den Probebetrieb erfolgreich absolviert und ist seit Anfang 2023 im Regelbetrieb (wir berichteten). Direkt daneben soll im Frühjahr die Power-to-Heat-Anlage entstehen. Diese wird aus überschüssigem Strom, Solar- und Windenergie klimaneutrale Wärme erzeugen, um den 55 Meter hohen Wärmespeicher zu laden, der mit seiner Kapazität die Rostocker Fernwärmekunden ein ganzes Wochenende versorgen kann.

Klimaneutrale Fernwärme

Weitere Maßnahmen sollen folgen, um die Fernwärmeversorgung in Rostock bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu gestalten. Im Wärmeplan wurden verschiedene Kombinationen untersucht, mit denen dies gelingen kann. Dabei wurde festgestellt, dass es so genannte No-Regret-Maßnahmen gibt. Das bedeutet, dass diese Maßnahmen in den meisten Szenarien, die zur Klimaneutralität führen, enthalten sind und somit für die Fernwärmeversorgung in Rostock relevant werden könnten. Diese No-Regret-Wärmequellen sind zum Beispiel eine Power-to-Heat-Anlage, die Restmüllverbrennung, ein Elektrolyseur oder auch Wärmepumpen aus umliegenden Gewässern wie der Warnow. Auch der Bau von Erdbecken zur Wärmespeicherung ist in vielen Szenarien enthalten und könnte eine effektive Maßnahme darstellen. (ur)

https://www.swrag.de
https://www.bdew.de

Stichwörter: Klimaschutz, Rostock, Wärmeplan

Bildquelle: Stadtwerke Rostock

Druckversion    PDF     Link mailen




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Klimaschutz

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen
[9.8.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...
Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.
Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt
[2.8.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...
Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen, womit sie die Klimaarbeit der Stadt weiter vorantreiben wollen.
Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf
[2.8.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...
Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen
[1.8.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...
Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen
[30.7.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...
Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.