BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Dienstag, 23. Juli 2024

RheinEnergie/Deutz:
Wasserstoffmotor erzeugt Energie


[24.8.2021] Ein Wasserstoffmotor von Deutz wird bei einem Pilotversuch bei RheinEnergie eingesetzt. Das Aggregat erzeugt mit null Emissionen Elektrizität und Wärme im Heizkraftwerk in Köln-Niehl.

Soll Elektrizität im Heizkraftwerk in Köln-Niehl erzeugen: Wasserstoffmotor von Deutz. Zwei Kölner Unternehmen mit langer Tradition, Deutz als einer der weltweit führenden Hersteller von Motoren und Antriebstechnik sowie die RheinEnergie als regionaler Energiedienstleister, bündeln ihr Know-how für einen ersten Pilotversuch der stationären Energieerzeugung auf Basis eines mit Wasserstoff betriebenen Motors. Das teilen beide Unternehmen mit. Die RheinEnergie hat in ihrer Roadmap zum Klimaschutz klare Ziele auch für eine klimaneutrale Erzeugung von Energie formuliert. Wasserstoff wird künftig dabei eine wichtige Rolle spielen, er ersetzt langfristig fossile Energieträger wie Erdgas. Ab Anfang 2022 soll ein solcher Wasserstoff-Motor in Kombination mit einem Generator rund 200 Kilowatt elektrische Leistung liefern. Standort für diesen Pilotversuch wird das Heizkraftwerk Köln-Niehl der RheinEnergie. Die Beschaffung des Wasserstoffs erfolgt über den Energieversorger und ist bereits gesichert.
„Diese erste Anlage wollen wir dort zunächst testen und gemeinsam mit den Experten von Deutz Erfahrungswerte im stationären Betrieb dieses Motors mit dem angeschlossenen Generator gewinnen“, sagt Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. In einem ersten Testzyklus geht es rein um die Stromerzeugung mithilfe des Motors. Nach rund sechs Monaten soll sich eine zweite, ebenfalls mehrmonatige Phase anschließen, in der auch die Nutzung der Abwärme aus dem Aggregat erfolgt. Der zum Einsatz kommende Motor ist eine Eigenentwicklung von Deutz. Das Konzept basiert auf einem bestehenden Dieselmotor. „Erste Tests auf dem Prüfstand haben wir erfolgreich abgeschlossen. Nun sind wir gespannt auf die Praxiserprobung des TCG 7.8 H2 im Pilotprojekt mit der RheinEnergie“, erklärt Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender von Deutz. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Infrastruktur, insbesondere bezüglich der Versorgungslage mit Wasserstoff, sieht der Antriebsspezialist die Verwendung zunächst in stationären Anlagen. Für den Betriebsversuch am Standort Niehl investieren beide Partner zusammen zunächst rund 1,3 Millionen Euro. (ur)

https://www.rheinenergie.com
https://www.deutz.com

Stichwörter: Kraft-Wärme-Kopplung, RheinEnergie, Deutz, Wasserstoff

Bildquelle: Deutz

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Kraft-Wärme-Kopplung

Energie SaarLorLux: Umstellung auf grünen Wasserstoff
[1.7.2024] Das Gasmotorenkraftwerk GAMOR in Saarbrücken soll auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden. Dazu haben die INNIO-Gruppe und der Energieversorger Energie SaarLorLux eine Absichtserklärung unterzeichnet. mehr...
Absichtserklärung unterzeichnet: Das Gasmotorenkraftwerk GAMOR soll auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden.
Bioenergie: Bedeutung von Biogas und Biomethan Bericht
[1.7.2024] Der Einsatz von Biogas und Biomethan bietet Stadtwerken eine Chance. Denn die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ist nicht nur schneller am Netz als große Kraftwerke, auch der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft wird deutlich früher gelingen. mehr...
Stadtwerke können das Rohbiogas ankaufen und damit in das Speicherkraftwerk investieren.
KWK: Wichtige Säule im Klimaschutz
[25.6.2024] Die Branche diskutierte auf dem 22. Duisburger KWK-Symposium Potenziale und Herausforderungen. mehr...
Podiumsdiskussion zur Zukunft der KWK in Duisburg.
Interview: KWK als grüner Teamplayer Interview
[24.6.2024] In der Energiepolitik fehlt ein klares Bekenntnis zur Kraft-Wärme-Kopplung, sagt Christian Grotholt. stadt+werk sprach mit dem Chef des Anlagenherstellers 2G Energy über die Rolle der KWK im künftigen Energiesystem. mehr...
Christian Grotholt
Kraft-Wärme-Kopplung: Wird die Renaissance eingeläutet? Bericht
[18.6.2024] Gemäß einer Entscheidung des EuG stellt das im Jahr 2020 novellierte KWK-Gesetz als umlagebasiertes Förderinstrument keine Beihilfe dar. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, eröffnet das der Kraft-Wärme-Kopplung neue Perspektiven. Auch einige Bremsklötze ließen sich beseitigen. mehr...
Mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lässt sich Primärenergie effizienter verwerten.