[8.9.2020] Die Branchenverbände DVGW und VDE fordern eine konsequente Gesamtsystembetrachtung von Power to Gas. Sie plädieren für eine Weiterentwicklung der Technologie, einen beschleunigten Markthochlauf und den Abbau von Markthemmnissen sowie einen angepassten Ordnungsrahmen.
Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der Energiewende sowie Versorgungssicherheit und ambitionierte CO2-Reduzierung lassen sich unter anderem durch bereits vorhandene Infrastrukturen sicherstellen. Deutschland hat eine zuverlässige Strom- und Gasinfrastruktur inklusive großer Speichermöglichkeiten für Gas, ergänzt durch Fernwärmesysteme. Eine effiziente Umsetzung der Energiewende bedeutet, diese Infrastrukturen sektorenübergreifend als Gesamtsystem zu nutzen und weiterzuentwickeln. Das halten jetzt der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) in einer gemeinsamen Erklärung fest.
„Für ein optimiertes Energiesystem sollten die Infrastrukturen abgestimmt geplant, ausgebaut und betrieben werden. Nur so können erneuerbare Energieträger wirtschaftlich, nachhaltig und sicher in das Energiesystem integriert und sektorenübergreifend nutzbar gemacht werden“, sagt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Gerald Linke. Der VDE-Vorstandsvorsitzende Ansgar Hinz ergänzt: „Schon heute bieten wir technische Handlungsempfehlungen für eine regenerative Energieversorgung sowohl im Übertragungs- wie im Verteilnetz. Dabei werden Elemente der Sektorenkopplung zentral zum Beispiel mit sehr großen Elektrolyseuren und dezentral zum Beispiel auf Basis zellularer Strukturen entwickelt. Damit können derzeit unabhängig voneinander betriebene Strukturen, wie Strom-, Gas- und Wärmenetze, zu einem effizienten Gesamt-Energiesystem zusammenwachsen.“
Im Zentrum stehe die Power-to-Gas-Technologie (PtG). Sie sorge für Abmilderung oder Verzögerung des erforderlichen Ausbaus der Übertragungs- und Verteilungsnetze sowie eine Reduzierung der Redispatchkosten, sofern diese Technologie räumlich und zeitlich systemdienlich eingesetzt wird, zudem für Einbringung von zusätzlicher Flexibilität ins Energiesystem, eine langfristige Speicherbarkeit für erneuerbare Energien und die Bereitstellung erneuerbarer Gase für die Gasversorgung. Um diese Potenziale nutzen zu können, müsse auf eine Senkung der spezifischen Errichtungs- und Betriebskosten durch Hochskalierung auf industriellen Technologiehochlauf fokussiert werden. Denn um die gemeinsamen Ziele erreichen zu können, sei eine Anpassung des regulatorischen Rahmens unerlässlich.
(ur)
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