[18.6.2020] Mobilitätskonzepte, Energie-Management sowie -Contracting – die Liste der Maßnahmen für ein erfolgreiches Klimaschutzkonzept ist lang. Doch wo anfangen? Die neue Serie von stadt+werk in Zusammenarbeit mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg beleuchtet die wichtigsten Handlungsmöglichkeiten. Im ersten Teil geht es um systematische Ansätze im Klimaschutz.
Die Proteste der Fridays-for-Future-Bewegung sorgten vor der globalen Ausbreitung von COVID-19 weltweit für Schlagzeilen. Auch wenn die Berichterstattung aktuell in den Hintergrund geraten ist, gehört Klimaschutz nach wie vor zu den Top-Themen. Entscheidende Weichen zur Bewältigung der Klimakrise werden in Deutschland auf Bundesebene gestellt, die konkrete Umsetzung jedoch findet in den Kommunen statt. „Rund 400 Kommunen in Baden-Württemberg betreiben bereits kommunales Energie-Management“, berichtet Harald Bieber, Leiter des Kompetenzzentrums Kommunaler Klimaschutz der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW). „Doch sie müssen noch stärker in ihre Rolle als Vorbild und Mitgestalter eines umfassenden Klimaschutzes hineinwachsen.“
Bestandsaufnahme, Analyse, Strategie
Manche Gemeinden scheuen sich noch vor dieser scheinbaren Mammutaufgabe. Der Schlüssel zu einem guten Start und zum nachhaltigen Erfolg liegt in einem systematischen Ansatz. Dieser sollte aus einer Bestandsaufnahme, der Analyse der Möglichkeiten sowie der Entwicklung einer passenden Strategie bestehen. Es gilt,
ungenutzte lokale Potenziale für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erkennen und geeignete Maßnahmen für deren Nutzung in die Wege zu leiten. Wesentliche Handlungsfelder sind dabei die kommunalen Liegenschaften, das große Themenfeld Bauen und Sanieren sowie die kommunale Wärmeplanung.
„Eine erste einfache Selbsteinschätzung ermöglicht der Quick-Check kommunaler Klimaschutz, der kostenlos auf der KEA-BW-Website heruntergeladen werden kann“, empfiehlt Bieber. Mit diesem Test können Kommunen erkennen, wo sie stehen und das Ergebnis als Grundlage für Beratungsgespräche mit der Landesenergieagentur nutzen.
Erfolge sichtbar machen
Zudem sei es sinnvoll, eine Energie- und CO2-Bilanz für die Kommune zu erstellen und über die Jahre fortzuschreiben. Das macht Erfolge im Klimaschutz sichtbar. Bieber rät auch, das Beratungsangebot der regionalen Energieagenturen in Anspruch zu nehmen. Denn: „Wer umfassende Maßnahmen langfristig umsetzen möchte, sollte sich bei Experten nach Fördermöglichkeiten und Modelllösungen erkundigen. So entsteht eine zukunftsfähige Strategie.“
Bund oder Land fördern viele Klimaschutz-Aktivitäten. Dies gilt sowohl für Investitionen, zum Beispiel in die energetische Modernisierung von Gebäuden, als auch für konzeptionell-strategische Maßnahmen, wie die Erstellung von Klimaschutzkonzepten. „In der Vielfalt der Angebote den Überblick zu behalten und den passenden Lösungsansatz für die eigene Gemeinde zu finden, ist keine einfache Aufgabe – deshalb unterstützen wir die Kommunen dabei“, erklärt Bieber.
(sav)
Weitere Informationen zum Quick-Check kommunaler Klimaschutz (Deep Link)
Weiter zum Video „In sechs Schritten zum kommunalen Klimaschutz“ (Deep Link)
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