BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Donnerstag, 18. Juli 2024
Sie befinden sich hier: Startseite > Themen > Politik > Evolution oder Revolution?

ewi-Studie:
Evolution oder Revolution?


[27.11.2017] Mit der vorhandenen Gas- und Wärmeinfrastruktur können die Klimaziele bis 2050 zu deutlich geringeren Kosten erreicht werden als durch eine Elektrifizierung aller Verbrauchssektoren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Auftrag von RheinEnergie, Gelsenwasser und Open Grid Europe.

Mithilfe vorhandener Infrastruktur ließen sich beim Erreichen der deutschen Klimaziele bis 2050 rund 140 Milliarden Euro einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Energiemarkt 2030 und 2050 – Der Beitrag von Gas- und Wärmeinfrastruktur zu einer effizienten CO2-Minderung“, die von ewi Energy Research & Scenarios im Auftrag der Unternehmen RheinEnergie, Gelsenwasser und Open Grid Europe erstellt wurde. Die Studie zeigt auf, welchen Beitrag bestehende Gas- und Wärmenetze zu einer effizienten Treibhausgasminderung bis 2030 und 2050 leisten können. Dazu untersuchten die Autoren zwei mögliche Szenarien entsprechend der deutschen Klimaziele bis 2030 und 2050. Im Szenario Revolution unterstellen sie eine ordnungsrechtlich forcierte Elektrifizierung der Energieverbrauchssektoren, in dem Gas- und Wärmenetze zunehmend an Bedeutung verlieren. Im Szenario Evolution gibt es hingegen keine ordnungsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich bestimmter Technologien, bestehende Gas- und Wärmenetze werden weiter genutzt.
Laut der Studie lassen sich in beiden Szenarien die Klimaziele erreichen. Das Szenario Evolution spare jedoch bis 2050 Kosten in Höhe von rund 140 Milliarden Euro ein. Zudem biete dieses Szenario mehr Flexibilität, auf die heute noch nicht absehbaren technologischen Entwicklungen nach 2030 kosteneffizient zu reagieren. Damit würden so genannte Lock-In-Effekte durch eine frühzeitige technologische Festlegung vermieden. Diese entstehen im Szenario Revolution und wirken sich nach Angaben der Autoren wirtschaftlich nachteilig aus.
Harald Hecking, Geschäftsführer von ewi Energy Research & Scenarios, erklärt: „Ein technologieoffener Ansatz erreicht die Treibhausgasminderungsziele zu deutlich geringeren Kosten als eine weitgehende Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs.“ Gelsenwasser-Vorstandschef Henning Deters ergänzt: „Die Ergebnisse zeigen, dass es mit der vorhandenen Infrastruktur kurzfristig möglich ist, sehr viel CO2 zu vermeiden. Wir sollten nicht mehr theoretische Pläne diskutieren, sondern konkret damit anfangen. Indem wir technologieoffen agieren, schaffen wir uns dabei Handlungsfreiheit in Deutschland und in Europa.“ Auch RheinEnergie-Chef Dieter Steinkamp spricht sich für Technologieoffenheit aus: „Wir vermeiden damit bis 2030 jegliche Lock-In-Effekte, die uns zugunsten einer bestimmten Technik früh festlegen würden. Im Gegenteil: Wir behalten weitgehende Gestaltungsspielräume und können so auch weitere technologische Fortschritte berücksichtigen und gegebenenfalls integrieren. Wir brauchen auf dem Weg in die Zukunft größtmögliche Flexibilität; wie das geht, zeigt die Studie deutlich.“ (al)

Studie „Energiemarkt 2030 und 2050 – Der Beitrag von Gas- und Wärmeinfrastruktur zu einer effizienten CO2-Minderung“ (PDF; 1,1 MB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, RheinEnergie, ewi, Gelsenwasser, Open Grid Europe



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Umweltbundesamt: Grüner Strom legt zu
[18.7.2024] Nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent gestiegen. mehr...
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt um neun Prozent.
Brandenburg: Neues Förderprogramm gestartet
[15.7.2024] Ein neues Förderprogramm unterstützt jetzt Unternehmen in Brandenburg bei Investitionen in erneuerbare Energien. Das Programm „Erneuerbare Energien Brandenburg“ stellt 25,3 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. mehr...
BDEW: Kraftwerke schnell bauen
[9.7.2024] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht das neue Kraftwerkssicherheitsgesetz positiv. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae fordert, auch die Kraft-Wärme-Kopplung in der Kraftwerksstrategie zu berücksichtigen. mehr...
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae fordert, auch die Kraft-Wärme-Kopplung in der Kraftwerksstrategie zu berücksichtigen.
Sachsen: Masterplan für Klimaneutralität
[9.7.2024] Die sächsische Landesverwaltung soll bis zum Jahr 2040 weitgehend klimaneutral arbeiten. Das sieht der „Masterplan klimabewusste Landesverwaltung“ von Klimaschutzminister Wolfram Günther vor, den das Kabinett jetzt beschlossen hat. mehr...
Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Wir brauchen in allen Bereichen entschlossenes Handeln für konsequenten Klimaschutz.“
Kraftwerksstrategie: Dreifacher Schwung
[8.7.2024] Zur Umsetzung der Kraftwerksstrategie hat sich die Bundesregierung jetzt mit der EU-Kommission auf die Eckpunkte eines Kraftwerkssicherheitsgesetzes geeinigt. mehr...
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck legt Kraftwerkssicherheitsgesetz vor.

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe
IVU Informationssysteme GmbH
22846 Norderstedt
IVU Informationssysteme GmbH

Aktuelle Meldungen