BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Freitag, 19. Juli 2024

Energiewende:
Wissenschaftler fordern Beteiligung


[8.7.2016] In Berlin haben jetzt Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Bürgerbeteiligung und Kommunikation bei der Energiewende vorgestellt. Insgesamt fordern sie ein Mehr an Beteiligung.

Auf der Konferenz „Transformationsprozess Energiewende: Methoden der Partizipation und Kommunikation“ (30. Juni 2016, Berlin) haben Wissenschaftler zwei Forschungsprojekte zum Thema Beteiligung und Kommunikation vorgestellt. Ziel der Projekte ist es, Energiewendeakteuren neue Ideen zu vermitteln und aufzuzeigen, wie sie sensibilisieren und Partizipation organisieren können. Dazu wurden verschiedene Kommunikationsformate entwickelt, wie Serious Games, ein Ausstellungskonzept für jüngere Zielgruppen und ein Methodenbaukasten für die nachhaltige Gestaltung von Innovationsprozessen. Entwickelt wurden diese Angebote in den Verbundprojekten InnoSmart und e-transform. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat die Projektleitung für InnoSmart inne, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg leitet e-transform. Beide Vorhaben werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderinitiative „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ des Programms Sozial-ökologische Forschung (SÖF) gefördert. InnoSmart-Projektleiterin Franziska Mohaupt vom IÖW sagt: „Die Transformation des Energiesystems geht jede und jeden etwas an und muss daher möglichst breit verständlich sein. Umso mehr Hände mit anpacken, desto erfolgreicher wird die Energiewende insgesamt werden.“ Mohaupt nennt vier verschiedene Weisen, wie Bürger aktiv werden können: sie können sich in die politische Entscheidungsfindung ihrer Kommune einbringen, gemeinsam mit Unternehmen an Innovationen arbeiten, selbst in Erneuerbare-Energien-Anlagen investieren oder sich für die Re-Kommunalisierung der Verteilnetze engagieren. Professor Ortwin Renn vom Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) betrachtet offene Optionen als zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung: „Wenn es keinen Gestaltungsspielraum mehr gibt, weil das gewünschte Ergebnis bereits feststeht, ist Bürgerbeteiligung Gift. Dann muss man sich darauf konzentrieren, die geplanten Maßnahmen überzeugend zu kommunizieren.“ Wenn es außerdem gelänge, die Bürger nicht nur intellektuell sondern auch emotional zu beteiligen, dann könne Beteiligung viel erreichen. Die Energiewende werde so zu einem Element der eigenen Biografie, mit dem sich die Menschen identifizieren könnten. Christiane Hipp, Verbundkoordinatorin des Projektes e-transform, begreift die Energiewende als vielschichtige Kommunikationsherausforderung. Im besten Fall gelänge es, sie als elementaren Baustein einer schlüssigen Erzählung zur Zukunftsgestaltung zu kommunizieren. (me)

http://idw-online.de
http://www.innosmart-projekt.de
http://www.e-transform.de
http://www.transformation-des-energiesystems.de

Stichwörter: Politik, Bürgerbeteiligung, Kommunikation, BMBF, SÖF, IÖW, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, InnoSmart, e-transform



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Umweltbundesamt: Grüner Strom legt zu
[18.7.2024] Nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent gestiegen. mehr...
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt um neun Prozent.
Brandenburg: Neues Förderprogramm gestartet
[15.7.2024] Ein neues Förderprogramm unterstützt jetzt Unternehmen in Brandenburg bei Investitionen in erneuerbare Energien. Das Programm „Erneuerbare Energien Brandenburg“ stellt 25,3 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. mehr...
BDEW: Kraftwerke schnell bauen
[9.7.2024] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht das neue Kraftwerkssicherheitsgesetz positiv. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae fordert, auch die Kraft-Wärme-Kopplung in der Kraftwerksstrategie zu berücksichtigen. mehr...
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae fordert, auch die Kraft-Wärme-Kopplung in der Kraftwerksstrategie zu berücksichtigen.
Sachsen: Masterplan für Klimaneutralität
[9.7.2024] Die sächsische Landesverwaltung soll bis zum Jahr 2040 weitgehend klimaneutral arbeiten. Das sieht der „Masterplan klimabewusste Landesverwaltung“ von Klimaschutzminister Wolfram Günther vor, den das Kabinett jetzt beschlossen hat. mehr...
Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Wir brauchen in allen Bereichen entschlossenes Handeln für konsequenten Klimaschutz.“
Kraftwerksstrategie: Dreifacher Schwung
[8.7.2024] Zur Umsetzung der Kraftwerksstrategie hat sich die Bundesregierung jetzt mit der EU-Kommission auf die Eckpunkte eines Kraftwerkssicherheitsgesetzes geeinigt. mehr...
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck legt Kraftwerkssicherheitsgesetz vor.

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen

Aktuelle Meldungen