[12.9.2013] Der Deutsche Energiewende-Index ist auch im dritten Quartal dieses Jahres negativ. Wirtschaft und Politik fordern eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), ein neues Marktdesign und eine stärkere Bündelung der energiepolitischen Kompetenzen.
Die Stimmung der deutschen Wirtschaft gegenüber der Energiewende bleibt laut dem Deutschen Energiewende-Index im dritten Quartal 2013 negativ. Wie die Deutsche Energie-Agentur (dena) mitteilt, liegt der aktuelle Wert kaum verändert bei 94,4 auf einer Skala von 0 (sehr negativ) bis 200 (sehr positiv). Verhalten positiv zeigen sich die Unternehmen bei den Aussichten für die kommenden zwölf Monate. Insbesondere die Perspektiven zur Versorgungssicherheit und zu geplanten Investitionsmaßnahmen haben sich leicht verbessert. Eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) halten rund 90 Prozent der befragten Unternehmen für notwendig. Auch bei der Schaffung eines neuen Marktdesigns und dem beschleunigten Ausbau der Verteilnetze durch stärkere Investitionsanreize sehe die Mehrheit der wirtschaftlichen Akteure Handlungsbedarf. Bei den genannten Themen gebe es zudem die größte Übereinstimmung zwischen Politik und Wirtschaft. Beim Thema Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen gehen die Meinungen der befragten Unternehmen hingegen auseinander. Hier lässt sich laut dena auch die größte Diskrepanz zwischen Unternehmen und Politikern feststellen: Während wirtschaftliche Akteure sich für die privilegierte Position energieintensiver Unternehmen aussprechen, sind Befragte aus der Politik vielmehr für die Abschaffung der Ausnahmeregelung. Die Mehrheit aus Politik und Wirtschaft wünscht sich künftig eine stärkere Bündelung der energiepolitischen Kompetenzen auf Bundesebene. 50 Prozent der Befragten halten die Einrichtung eines Energiewendeministeriums für notwendig. Auf europäischer Ebene wünschen sich die Befragten gleichermaßen eine stärkere Kooperation mit den europäischen Nachbarn.
Der Deutsche Energiewende-Index basiert auf einer Umfrage unter Akteuren und Betroffenen der Energiewende in Deutschland aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Er wird quartalsweise von der dena und dem Unternehmen Ernst & Young herausgegeben. Im dritten Quartal 2013 haben rund 300 Unternehmen, Städte und Verbände an der Umfrage teilgenommen.
(ve)
http://www.dena.dehttp://www.ey.comDeutscher Energiewende-Index – 3. Quartal (PDF: 1,4 MB) (Deep Link)
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