[22.4.2013] Sowohl an großen als auch an kleinen Standorten kann die Wasserkraft in Deutschland wesentlich zur Energiewende beitragen. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt dabei auf einen verträglichen Ausbau.
Die Wasserkraftnutzung ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Energiewende. Das ist der Tenor einer Fachtagung von Eurosolar und der EnergieAgentur.NRW, die in Bonn stattgefunden hat. „Wasserkraft ist nicht nur unerschöpflich und im Einklang mit der Natur“, sagt Axel Berg, Vorsitzender der Eurosolar-Sektion Deutschland. „Vor allem sind die Möglichkeiten der Wasserkraft noch nicht mal ansatzweise ausgeschöpft. Uns geht es darum, mit einigen Mythen aufzuräumen und durch Informationen dazu beizutragen, dass die Diskussion um Wasserkraft sachlich geführt wird und langfristig mehr und effiziente Wasserkraftwerke gebaut werden.“ Laut der EnergieAgentur.NRW gewährleistet die Wasserkraft dank ihrer Dezentralität eine verbrauchernahe, stetige und krisensichere Stromversorgung. „Das Thema Wasserkraftnutzung gewinnt unter den starken Eindrücken der Energiewende wieder an Bedeutung. Dezentralität, Grundlastfähigkeit, Speicherfähigkeit und Netzstabilität sind ihre Stärken“, sagt Frank Michael-Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. „In einem Energiesystem der Zukunft wird eine nachhaltige Wasserkraftnutzung daher ihren Stellenwert behaupten.“
Trotz ihres Potenzials stehen die Zuwächse bei der Nutzung in Deutschland fast still, so die EnergieAgentur.NRW. Insbesondere die Kleinwasserkraft sei zunehmend aufgegeben worden, obwohl die Reaktivierung der Wasserkraftnutzung an kleinen Flüssen und Bächen im gesamten Bundesgebiet ein hohes Energiepotenzial biete. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt laut Michael-Baumann auf einen gewässerökologischen verträglichen Ausbau der Wasserkraft durch Reaktivierung und Optimierung von Anlagen sowie den Einsatz von Wasserkrafttechnik an bestehenden Stau- und Infrastrukturanlagen. Bislang habe die Landesregierung 186 Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 18 Megawatt gefördert. „Die Gesamtfördersumme von etwa 13 Millionen Euro löste weitere Investitionen von mehr als 50 Millionen Euro aus. Dazu trägt seit 2001 auch das Büro für Wasserkraft der EnergieAgentur.NRW in Bad Sassendorf bei.“
(ve)
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