[8.3.2013] Der Bau des neuen Biomasseheizkraftwerks in Wiesbaden hat mit dem erfolgreichen Probebetrieb des Heizkessels einen weiteren Meilenstein erreicht. Nach der Fertigstellung soll die Anlage den Fernwärmebedarf in der hessischen Landeshauptstadt zu rund 50 Prozent abdecken.
Mit dem gelungenen Probebetrieb der Heizkesselanlage und der offiziellen Anbringung des Prüfstempels des TÜV Süd ist nun das Herzstück des neuen Biomasseheizkraftwerks in Wiesbaden fertiggestellt worden. Nach Angaben der ESWE Versorgungs AG handelt es sich bei dem Bau der Anlage um das größte Projekt für regenerative Energiepolitik, das in Wiesbaden derzeit durchgeführt wird. „Das Vorhaben ist ein wesentlicher Baustein, um die energie- und klimapolitischen Ziele der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zu erreichen“, erklärte Oberbürgermeister Helmut Müller (CDU). „Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien in Wiesbaden auf mindestens 20 Prozent gesteigert werden.“ Die Auslegung des Biomasseheizkraftwerks auf eine gekoppelte Strom- und Wärmenutzung erzielt laut ESWE einen besonders hohen Wirkungs- und Effizienzgrad. Wie der Versorger weiter mitteilt, wird die Anlage künftig rund 155.000 Megawattstunden Fernwärme regenerativ erzeugen. Dies entspreche knapp der Hälfte des Fernwärmebedarfs der Stadt Wiesbaden. „Künftig werden im neuen Biomasseheizkraftwerk rund 90.000 Tonnen Biomasse pro Jahr verbrannt – ausschließlich aus Alt- und Gebrauchsholz oder sonstigen Biomasseträgern, wie etwa Siebreste aus der Kompostierung von Grün- und Bioabfällen. Das reduziert den CO2-Ausstoß um mehr als 65 Millionen Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr“, erklärt Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG. Zusätzlich sei mit einer jährlichen Stromerzeugung von 55.000 MWh zu rechnen – rund vier Prozent des gesamten Wiesbadener Strombedarfs. Höhler: „Damit können zirka 12.000 Einfamilienhäuser mit umweltfreundlich erzeugter Energie versorgt werden.“
(bs)
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