ZEBAU-2408.19-rotation

Dienstag, 20. August 2024

GermanZero:
Notstandspaket für Energiewirtschaft


[23.8.2023] GermanZero legt fünf Kernmaßnahmen für die Energiewende vor. Ziel ist 50 Prozent weniger CO2-Ausstoß. Allein im Energiesektor bieten diese Maßnahmen ein Reduktionspotenzial von 551 Millionen Tonnen CO2 bis 2035.

Ziel des GermanZero-Pakets ist 50 Prozent weniger CO2e-Ausstoß. Im Energiesektor klafft aktuell eine Deckungslücke von 1.111 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e), die Deutschland durch zusätzliche Maßnahmen einsparen muss, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Alle Sektoren zusammengenommen, liegt die Deckungslücke in der deutschen Klimapolitik aktuell bei 3.235 Millionen Tonnen CO2e. Zu diesen Berechnungen kommt GermanZero und legt als Lösungsvorschlag das Klimanotstandspaket vor, das für jeden Sektor Kernmaßnahmen benennt, über die sich 65 Prozent dieser Emissionen bis 2035 einsparen lassen.
Die 39 ausgewählten Kernmaßnahmen erfüllen zwei wesentliche Faktoren, die bei der Lösung der Klimakrise priorisiert werden müssen: Sie richten sich am verfügbaren THG-Restbudget von 2,3 Gigatonnen aus; sie weisen eine starke Wirksamkeit auf
Der Energiesektor verursachte 2022 mehr als ein Drittel aller deutschen Emissionen und ist damit der Sektor mit den höchsten Emissionen. Die Energiewende ist Grundvoraussetzung, um die Emissionen auch in anderen Sektoren auf Netto-Null zu bringen und entscheidend, um den Bedarf einer zunehmend elektrifizierten Mobilität und Wärmeversorgung decken zu können.
GermanZero zeigt mit den Klimanotstandsmaßnahmen für den Energiesektor, was nötig ist, um eine neue Energielandschaft planvoll und mit dem dringend notwendigen Tempo zu gestalten: klare Ziele und eine koordinierte Planung sowie starke Anreize und den Abbau von Hürden für den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Durch fünf Kernmaßnahmen ließen sich für die Bundesregierung auf diese Weise 551 Millionen Tonnen CO2e bis 2035 einsparen:
Der mit Abstand größte Hebel zur Emissionsminderung ist eine Reform des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS). Allein dadurch können bis 2035 395 Millionen Tonnen CO2e eingespart werden. Möglich wird dies, indem verfügbare Zertifikate verknappt, die kostenlose Zuteilung vollständig abgeschafft und ein Mindestpreissystem eingeführt werden.
Um die Energiewende zu schaffen, braucht es mehr Anreize und Regelungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Durch ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraftanlagen können bis zu 55 Millionen Tonnen CO2e eingespart werden. Das ginge unter anderem durch eine Ausweitung der Genehmigungsfiktion: Eine fehlende Entscheidung über einen Genehmigungsantrag sollte als Zustimmung gewertet werden. Eine Genehmigungsfiktion besteht derzeit nur für Solaranlagen unter 50 Kilowatt.
Durch die dezentrale Energieerzeugung in Energiegemeinschaften können weitere 28 Millionen Tonnen CO2e eingespart werden. Um dieses Modell attraktiver zu machen, ist es notwendig eine Vor-Ort-Versorgung rechtlich zu ermöglichen und sie rasch zu entbürokratisieren. (ur)

Das gesamte Klimanotstandspaket steht hier zur Verfügung. (Deep Link)
https://www.germanzero.de

Stichwörter: Klimaschutz, Energiewirtschaft, CO2, Emissionen

Bildquelle: GermanZero

Druckversion    PDF     Link mailen




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Klimaschutz

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen
[9.8.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...
Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.
Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt
[2.8.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...
Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen, womit sie die Klimaarbeit der Stadt weiter vorantreiben wollen.
Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf
[2.8.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...
Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen
[1.8.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...
Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen
[30.7.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...
Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.