[1.2.2023] In einem jetzt veröffentlichten Positionspapier fordert der Fernwärmeverband AGFW unter anderem die Einführung eine Abwärmeregisters.
Der Fernwärme-Spitzenverband AGFW hat jetzt ein Positionspapier zur Abwärmenutzung veröffentlicht. Wie der Verband mitteilt, fordert er darin zur Verbesserung der Abwärmenutzung unter anderem, ein Abwärmeregister zügig einzuführen. „Der uns vorliegende Gesetzentwurf des Energieeffizienzgesetzes beinhaltet viele gute Ansätze, um Abwärme in Deutschland besser nutzbar zu machen. Eine bessere Datentransparenz für die Wärmeversorger ist ein zentraler Schritt zu mehr Abwärmenutzung“, sagt AGFW-Experte Johannes Dornberger. Die Wärmenetzbetreiber wüssten oft nicht, wie viel Abwärme vor Ort in Unternehmen anfalle. „Mit der Einführung eines deutschlandweiten Abwärmeregisters könnten die Wärmenetzbetreiber einen kontinuierlichen Zugriff auf wichtige Daten wie Temperaturniveau und anfallende Energiemenge in Unternehmen erhalten“, so Dornberger.
Eine weitere wichtige Empfehlung in dem neu veröffentlichten Positionspapier ist laut Fernwärmeverband auch die Einführung eines Abwärmenutzungsgebots. Dieses Gebot solle nicht ausschließlich für Rechenzentren gelten, heißt es in dem Papier, sondern müsse alle Abwärmequellen miteinbeziehen.
Nach den Klimazielen des Bundes soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Auf die Wärmeversorgung von Gewerbe, Industrie und Privathaushalten entfalle mehr als die Hälfte des deutschen Endenergiebedarfs. Während die Transformation des Stromsektors bereits vor zwei Jahrzehnten begann, habe sich erst die neue Ampel-Koalition die Transformation des Wärmesektors auf die Agenda geschrieben.
Aufgrund der Energiekrise im vergangenen Jahr sei der zeitliche Druck zur Transformation hin zur klimaneutralen Wärmeerzeugung weiter gestiegen. Die Ampelkoalition habe mit dem Entlastungspaket im März 2022 („Maßnahmen des Bundes im Umgang mit hohen Energiekosten“) die Zielsetzungen formuliert, dass die Dekarbonisierung der Fernwärme sowie der Netzausbau deutlich beschleunigt werden sollen. Danach soll der Fernwärme-Sektor, der aktuell 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Wärme versorgt, bis 2030 zu 50 Prozent klimaneutral sein. Aktuell liege der klimaneutral erzeugte Wärmeanteil in der Fernwärme bei etwa 30 Prozent. Um diese Zielsetzung zu erreichen, sei nach Ansicht des AGFW die verstärkte Abwärmenutzung elementar. Dies gelte insbesondere für Wärmenetze in dichtbesiedelten, urbanen Gebieten.
(th)
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