[24.3.2022] Der BWE Bayern hat ein Windkonzept für den Freistaat vorgelegt. Bis 2030 müssten demnach rund 1.200 Windkraftanlagen neu gebaut werden, bis 2040 sollen sich dann 3.000 Windräder im Freistaat drehen.
500 Windräder plus X will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder künftig errichten lassen, an der 10-H-Abstandsregelung will er hingegen festhalten. Der Bundesverband Windenergie – Landesverband Bayern (BWE Bayern) widerspricht diesen Plänen und hat ein „Besseres Windkonzept“ für den Freistaat vorgelegt. Aus Sicht des Verbands kann der zusätzliche Bedarf Bayerns an elektrischer Energie für Strom, Wärme und Verkehr nur mit einem starken Ausbau der Photovoltaik und Windenergie gedeckt werden. BWE-Landesvorsitzender Bernd Wust erklärte bei der Vorstellung des Konzepts: „Die von Ministerpräsident Söder genannten 500 neuen Windenergieanlagen entsprechen weder dem Potenzial Bayerns als flächengrößtes Bundesland noch den Herausforderungen, um Klimaneutralität und Versorgungssicherheit für Bayern zu erreichen.“
Anhand aktueller Energieprognosen und eigener Berechnungen ergibt sich für den BWE ein Ausbauziel für den Freistaat von rund 120 Terrawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Energien bis 2040. Dies würde bedeuten, dass der jetzige Anteil aus regenerativen Ressourcen in Höhe von 40 TWh verdreifacht werden müsste. Für die Windenergie lassen sich daraus laut BWE Bayern folgende Ausbaupfade ableiten: Bis 2030 Erhöhung der installierten Leistung von jetzt 2,5 Gigawatt (GW) auf 8,5 GW. Dies entspreche einem Zubau von insgesamt 1.200 Windenergieanlagen (WEA). Bis 2040 wäre dieser Ausbau dann in einem etwas höheren Tempo fortzusetzen, um letztendlich auf insgesamt rund 3.000 WEA mit einer Nennleistung von 18 GW zu kommen. Damit ließe sich dann mindestens 30 Prozent des 2040 in Bayern verbrauchten Stroms erzeugen.
Um diese Ausbauziele zu erreichen, müssten in den Regionalplänen auch genügend Standortflächen ausgewiesen werden. Mit der Zwei-Prozent-Zielvorgabe der Bundesregierung stehen dafür aus Sicht des BWE auch in Bayern ausreichend Flächen zur Verfügung. Als Zwischenschritt bis 2030 hält der Branchenverband rund einem Prozent der Landesfläche für notwendig. Die jetzige 10-H-Abstandsregelung lasse diese Ziele jedoch nicht ansatzweise erreichen und müsse deshalb sofort aufgehoben werden.
(al)
https://www.wind-energie.de/verband/lvs/bayern/
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