[16.11.2020] Ab 2023 sollen in Braunschweig elektrisch betriebene Busse fahren. So sieht es die Verkehrsplanung der niedersächsischen Stadt vor. Voraussetzung ist allerdings, dass für den Umbau des Busverkehrs Fördermittel fließen.
Die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Braunschweig soll in diesem und dem nächsten Jahr entscheidend vorangebracht werden. Wie die niedersächsische Großstadt mitteilt, wurde ein Rahmenvertrag für den Stadtbahnausbau, Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln, fertiggestellt und soll in Kürze im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt und dann beim Land Niedersachsen eingereicht werden. Laut der Planungen steht der Busverkehr in Braunschweig vor einem technologischen Umbruch: Schritt für Schritt soll die Busflotte der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) elektrifiziert werden, um den CO2-Ausstoß zu verringern und dazu beizutragen, die Klimaziele zu erreichen.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten Verbandsdirektor Ralf Sygusch, BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke, Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) und Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer diese und weitere ÖPNV-Pläne für das Jahr 2021 vor. OB Markurth erklärte: „Unser Ziel ist es, immer mehr Menschen zum Umsteigen in Stadtbahnen und Busse zu bewegen. Wir wollen, dass Braunschweig nicht nur Verkehrskompetenzregion ist, sondern Verkehrsreferenzregion wird. Der Stadtbahnausbau und eine klimafreundlich elektrisch angetriebene Busflotte sind entscheidende Bausteine dafür.“
Eine Studie der TU Braunschweig im Auftrag der BSVG hatte den ökologischen Nutzen für die Stadt Braunschweig und die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb der Elektrobusse ermittelt. Demnach werden Mehrkosten in Höhe von 700.000 bis etwa einer Million Euro pro Jahr fällig. Zur Umsetzung des Konzepts würden insgesamt 57 Solo- und 86 Gelenkbusse benötigt. BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke machte deutlich, dass die Beschaffung der E-Busse und die Umstellung des Systems nur mit Fördergeldern möglich ist. Reincke: „Voraussetzung sind Fördermittel des Bundes oder vergleichbare Zahlungen der öffentlichen Hand. Wir stellen uns so auf, dass wir sofort Anträge stellen können, sobald sich Förderfenster öffnen.“ Sofern solche Gelder in Aussicht stünden, könne ab 2021 mit den Planungen begonnen werden. Die Inbetriebnahme der ersten Elektrobusse sei ab 2023 realistisch.
(al)
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