[30.7.2020] Sonne und Wind haben im ersten Halbjahr 2020 für 138 Milliarden Kilowattstunden grünen Strom gesorgt. Nach Angaben der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) sind das acht Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2019.
Erneuerbare Energien haben ihre Position im deutschen Strommix im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 (
wir berichteten) deutlich ausgebaut. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten 2020 etwa 138 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erneuerbarer Strom erzeugt und damit rund acht Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2019. Das zeigen die Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat). Damit setze sich der Anstieg der Vorjahre weiter fort. Weil gleichzeitig aufgrund der Corona-Krise der Stromverbrauch gesunken ist, wuchs laut AGEE-Stat der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Stromverbrauch deutlich und lag in den ersten sechs Monaten des Jahres erstmals bei etwa 50 Prozent – ein Anstieg um etwa sechs Prozentpunkte, nachdem der Anteil im ersten Halbjahr 2019 noch bei 44 Prozent lag. Windenergie habe bei der Stromerzeugung eine entscheidende Rolle gespielt. Sie sei mit deutlichem Abstand der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix – vor Kohle, Erdgas, Kernenergie und allen anderen erneuerbaren Energieträgern. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Stromerzeugung aus Wind um etwa zehn Prozent auf über 73 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Damit habe die Windenergie über die Hälfte des erneuerbaren Stroms beigesteuert.
Kapazitäten voll ausgeschöpft
Die Stromerzeugung der Windparks auf See ist im ersten Halbjahr 2020 auf rund 14 Milliarden Kilowattstunden (+ 18 Prozent) gestiegen, vor allem bedingt durch die Inbetriebnahme neuer Offshore-Windparks in der zweiten Hälfte des Vorjahres (+ 870 Megawatt), informiert AGEE-Stat. Dieses Jahr sei bisher erwartungsgemäß relativ wenig neue Leistung hinzugekommen (+ 213 Megawatt). Damit seien die derzeitigen Offshore-Netzanschlusskapazitäten mit circa 7,7 Gigawatt voll ausgeschöpft. Die Windstromerzeugung an Land habe stark vom ungewöhnlich windreichen Februar profitiert. Obwohl die Stromerzeugung in den übrigen fünf Monaten nahe bei oder sogar leicht unter den Werten des Vorjahres gelegen habe, sei die Stromerzeugung insgesamt um rund neun Prozent auf 59 Milliarden kWh gestiegen. Der Zubau neuer Windkraftanlagen an Land sei im ersten Halbjahr 2020 ungefähr auf dem niedrigen Niveau des zweiten Halbjahres 2019 geblieben – und damit deutlich unter dem angestrebten Ausbaupfad. Zum guten Ergebnis der erneuerbaren Energien im aktuellen Halbjahr habe auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik mit etwa 28 Milliarden Kilowattstunden (+ 3 Milliarden Kilowattstunden) beigetragen. Ein kräftiger Zubau neuer PV-Anlagen im Vorjahr sowie anhaltend sonniges Wetter – besonders in den Monaten April und Mai – seien hierfür verantwortlich gewesen. Die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen sei im ersten Halbjahr 2020 in einer ähnlichen Größenordnung wie im Vorjahr um 2.245 Megawatt gestiegen. Insgesamt liege die Summe der Leistung der installierten Photovoltaikanlagen nunmehr bei über 51.000 Megawatt.
(co)
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