[17.9.2019] Ein Förderprogramm für den Bau einer Million Ladesäulen ist überdimensioniert, meint der BDEW. 350.000 öffentliche Ladepunkte sind für die geplanten zehn Millionen E-Autos vollkommen ausreichend, so der Verband.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, ein „Eine-Million-Ladesäulenprogramm“ im geplanten Klimaschutzpaket verankern zu wollen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hält das für wenig sinnvoll. Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Verbands, erklärt: „Wir begrüßen, dass die Bundesregierung umfassende Maßnahmen plant, um Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben. Die Forderung nach einer Million Ladesäulen ist hingegen überdimensioniert. Es hilft niemandem, wenn Deutschland nach dem Motto ‚viel hilft viel‘ mit Ladesäulen übersät wird, die am Ende kaum genutzt werden und damit auch für die Betreiber unwirtschaftlich sind.“ Nötig sei stattdessen ein Zubau an Ladesäulen, der mit dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer und mit dem technologischen Fortschritt im Einklang steht. Nach Berechnungen des BDEW seien 350.000 öffentliche Ladepunkte für die geplanten zehn Millionen E-Autos vollkommen ausreichend.
Wichtig sei zudem, dass Mieter und Wohnungseigentümer die Möglichkeit haben, private Lade-Infrastruktur zu installieren. Kapferer: „Wir setzen daher auf die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich für die Anpassung des Miet- und Wohnungseigentumsrechts einzusetzen. Gut ist in diesem Zusammenhang, dass Olaf Scholz angekündigt hat, das Laden am Arbeitsplatz durch weitere Steuervergünstigungen attraktiver zu machen.“
(al)
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