[19.4.2018] In Schleswig-Holstein wurden im vergangenen Jahr nur 56 Genehmigungen für den Bau von Windparks erteilt. Auf dem BWE-Windbranchentag in Husum forderte der Verband die Landesregierung auf, möglichst schnell Rechtssicherheit in der Regionalplanung zu schaffen.
Der 3. BWE-Windbranchentag Schleswig-Holstein lockte gestern (18. April 2018) nach Angaben des Veranstalters über 500 Vertreter aus Wirtschaft und Politik nach Husum, um sich über innovative Lösungen und politische Entwicklungen der Branche auszutauschen. Hermann Albers, Präsident des Bundesverband WindEnergie (BWE), unterstrich in seiner Ansprache vor allem die Bedeutung neuer Geschäftsmodelle und Vermarktungsmöglichkeiten für das nördliche Bundesland. Die Energiewende habe in Schleswig-Holstein eine neue Ebene erreicht. Schon heute zeigten viele Projekte, dass eine erfolgreiche Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr nicht nur Vision, sondern bereits gelebte Praxis in Städten und Gemeinden ist.
Neben den großen Entwicklungen in der Branche hin zu Sektorenkopplung und Netz-Management standen auch landesspezifische Themen wie Regionalplanung, Windkraftmoratorium und Abstandsregelungen auf der Tagesordnung des Windbranchentags. Reinhard Christiansen, BWE-Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, forderte die Landesregierung dazu auf, möglichst schnell Rechtssicherheit in der Regionalplanung zu schaffen: „Wir brauchen dringend die Erteilung von Baugenehmigungen, damit Schleswig-Holstein am bundesweiten Ausschreibungssystem, überhaupt wieder teilnehmen kann.“
Im Jahr 2017 seien lediglich 56 Genehmigungen vergeben worden, gegenüber 285 Genehmigungen im Jahr zuvor. Christiansen: „Mit dieser politischen Vollbremsung bei der Genehmigungsvergabe riskiert das Windland Schleswig-Holstein seine Position als Vorreiter der Energiewende zu verlieren und kann seinen Beitrag zum Klimaschutz aktuell nicht leisten.“
(al)
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