[29.5.2017] Die Stadt Siegen entwickelt mit der Universität Siegen und weiteren Projektpartnern die E-Mobility-Plattform Echt!Elektrisch.
Die Universitätsstadt Siegen entwickelt eine betreiberunabhängige Carsharing-Plattform für Elektromobilität. Für den Aufbau der integrierten Mobilitätsplattform arbeitet die Stadt in Nordrhein-Westfalen laut eigenen Angaben mit der Universität Siegen sowie mit regionalen Unternehmen, Autohäusern und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zusammen. Der Name für das Projekt lautet Echt!Elektrisch. Bürger, Studierende, Touristen und Unternehmen sollen künftig den rein elektrischen Fuhrpark als Carsharing-Angebot nutzen können.
Dominik Eichbaum, zuständiger Projektleiter bei der städtischen Wirtschaftsförderung, sagt: „E-Mobility wird eine der technologischen Leitmärkte der Zukunft sein. Das Thema ist zentral für die kommunale Wirtschaftsförderung, wenn es darum geht, Standorte attraktiver und nachhaltiger zu machen.“ Das Besondere an dem Projekt sei, dass Autohäuser dort ihre Fahrzeuge selbst zum Sharing anbieten können, so viele sie wollen in Zeiträumen, die sie bestimmen.
Das Projekt ist aus dem BMBF-Forschungsprojekt Regionales E-Mobilitäts-Netzwerk (REMONET) der Stadt und Universität Siegen hervorgegangen, teilt die Kommune in einer Pressemeldung mit. Dabei werde REMONET von der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Universität Siegen und den Projektpartnern INVERS, einem Software-Entwickler für Carsharing-Angebote, und den Autohäusern Toyota Keller und Thielmann Identica betrieben.
Die aktuelle Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamts und eine Umfrage der Gesellschaft für Stadtmarketing (GSS) bei Studierenden bescheinigten der Region zudem ein Potenzial für Carsharing. Demnach stoße eine Stadt- und Regionalentwicklung, die das Auto leichter verzichtbar mache, bei 91 Prozent der Befragten auf Akzeptanz. 79 Prozent hielten zudem einen Mobilitätswandel auch in ihrer Region für wünschenswert und 40 Prozent würden ein neues Carsharing-Angebot ausprobieren.
Mitglieder von Echt!Elektrisch sollen die Fahrzeuge künftig über eine spezielle App je nach Bedarf buchen können. Eichbaum: „Die Mobilitätsplattform wird ein neuer Verein und später gegebenenfalls eine gemeinnützige Gesellschaft betreiben, da wir neben der Veränderung der Mobilitätskultur auch benachteiligte und behinderte Menschen in das Projekt einbinden wollen.“ Die AWO Siegen-Wittgenstein plane bereits eine Außenarbeitsgruppe zu gründen, die sich um einfache Dienstleistungen wie Shuttle-Service, Reinigung und Fahrzeugpflege rund um das Carsharing kümmern will. In einer weiteren Entwicklungsstufe soll das System mit den Angeboten des regionalen ÖPNV und anderen Mobilitätsanbietern zu einem intermodalen System gekoppelt werden, informiert die Stadt Siegen.
(me)
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Bildquelle: Stadt Siegen