[25.5.2016] Einen Vertrag zur Übernahme des Fernwärmenetzes in Marburg haben die Stadtwerke Marburg und das Land Hessen unterzeichnet. Der Vertrag sieht einen Verkauf des Fernwärmenetzes an die Stadtwerke vor. Zudem soll das Fernwärmenetz vollständig erneuert werden.
Die Stadtwerke Marburg und das Land Hessen haben einen Fernwärmerahmenvertrag unterzeichnet. Der Vertrag sieht vor, dass das bislang im Eigentum des Landes stehende Fernwärmenetz in Marburg für eine Million Euro an die Stadtwerke Marburg verkauft wird. Auch das Heizkraftwerk Ortenberg wird vom Land für eine Million Euro an die Stadtwerke verkauft. Damit werden die Verantwortlichkeiten nach Angaben des kommunalen Energieversorgers eindeutig geregelt: Betrieb und Eigentum des Fernwärmenetzes werden fortan gemeinsam bei den Stadtwerken Marburg als fachkundiges Unternehmen angesiedelt. Seit dem Jahr 1993 war den Stadtwerken die Betriebsführung für das Fernwärmenetz übertragen. Mit dem Verkauf spart das Land künftig jährlich rund 400.000 Euro ein, die bislang für die Unterhaltung des Netzes an die Stadtwerke bezahlt wurden, berichtet Finanzminister Thomas Schäfer (CDU). Wie der Meldung zu entnehmen ist, sieht der Fernwärmevertrag zudem vor, das circa acht Kilometer lange Fernwärmenetz aus Gründen der Energieeffizienz vollständig zu erneuern. Das Land beteilige sich an der Modernisierung der Fernwärmeleitungen mit einem Baukostenzuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro. Finanzminister Schäfer: „Das Land ist durch seine 35 Liegenschaften vor Ort, die Fernwärme beziehen, ein bedeutender Kunde der Stadtwerke. Durch die Modernisierung des Netzes werden die Preise für Fernwärme spürbar sinken und das Land kann zukünftig weitere rund 700.000 Euro jährlich einsparen.“ Der Vertrag bringe die hessische Landesregierung auch auf ihrem Weg hin zu einer CO2-neutralen Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 ein großes Stück voran. Dank moderner, energieeffizienter Fernwärmeleitungen können die an das Netz angeschlossenen Liegenschaften des Landes jährlich mehrere tausend Tonnen CO2 einsparen. Zu diesem Kreis gehört auch die Philipps-Universität, die mit ihren 31 Liegenschaften den Großteil der Fernwärmenutzer stellt. „Ich freue mich sehr, dass die Philipps-Universität damit eine stabile, langfristige Perspektive für eine zukunftsgerechte Wärmeversorgung der Universitätsbauten im Lahntal erhält und zugleich die finanzielle Sonderbelastung, die der bisherige Wärmeliefervertrag der Universität aufbürdete, zügig reduziert wird“, sagt die Präsidentin der Philipps-Universität Katharina Krause.
(an)
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Thomas Schäfer